抖阴社区

                                    

Jimin hatte eigentlich das Gefühl gehabt, dass das zwischen ihm und Yoongi etwas besonderes war, denn es fühlte sich so an.

Es fühlte sich gut an und nicht wie jede andere Freundschaft. Es war definitiv etwas Besonderes zwischen ihnen, aber anscheinend nicht auf die Art und Weise, die Jimin erwartet hatte.

Und dann musste Jimin wie automatisch daran denken, wie er und Yoongi am Klavier saßen und der Ältere meinte, dass Jimin gut singen konnte.

Oder daran, als sie beide im Freizeitpark waren und Yoongi mit der Zuckerwatte in Jimins Haaren beschäftigt war.

Oder an die beiden Umarmungen danach.

Oder daran, dass Yoongi sich die Haare wegen ihm schwarz gefärbt hatte.

Während Jimin die Erinnerungen durch ging, schluchzte und weinte er bitterlich.

Jimin mochte Yoongi wirklich sehr. Und dieses mal war es nicht so, dass er Agust D mochte. Dieses Mal mochte er Yoongi als Person und nicht als das Idol, das er war. Natürlich war Jimin immernoch ein riesiger Fan von Agust D, doch seine Gefühle für Yoongi gingen weit über diese Fan Gefühle hinaus.

Yoongi war der erste Mensch seit langem gewesen, der es geschafft hatte, Jimin richtig zum lachen zu bringen. Er hatte es sogar geschafft, dass Jimin seine Depressionen weitest gehend zurück gedrängt hatte.
Wie konnte es jetzt also sein, dass genau diese Person ihn nun zum weinen brachte und ihm sein ganzes Lachen raubte?

Wie konnte genau diese Person ihn so verletzen, obwohl er ihn vorher noch geheilt hatte?

Jimin wollte darauf keine Antwort suchen, denn das würde nur noch mehr weh tun.

Jimin wusste nicht, wie lange er dort an der Wand saß und weinte.

Er wusste nicht, ob nur Minuten, oder sogar Stunden vergangen waren.

Er hatte sein Zeitgefühl verloren.

Genauso wie seine anderen Gefühle.

Der Schmerz, das Ziehen und genauso das Stechen in seiner Brust waren irgendwann verschwunden und zurück blieb eine klaffende Leere.

Der Orange Haarige starrte ins Leere und fühlte nichts mehr. Er weinte nicht mal mehr und Schluchzer verließen auch nicht länger seinen Mund.

In Jimins Kopf herrschte reines Chaos, doch die Gedanken waren zu schnell und zu viele, als das er einen davon auch nur etwas länger  hätte festhalten können. Er wollte die Gedanken nichtmal festhalten.

Er konzentrierte sich eher auf die Leere in seinem Inneren.

Der Orange Haarige fühlte sich schon gar nicht mehr wie ein Mensch, so leer war es in ihm.

Das einzige Gefühl, was Jimin nicht los lassen konnte, war das Gefühl, dass er Yoongi verloren hatte. Oder sich zumindest ziemlich weit von ihm entfernt hatte.

Doch selbst dieses Gefühl löste nichts mehr in ihm aus, nichtmal Schmerz.

Bin ich noch ein Mensch?, fragte sich Jimin und blinzelte einmal, als er deshalb ein Stück weit zurück in die Realität kam.

Jimin bewegte endlich seine Augen von diesem einen imaginären Punkt weg und ließ seinen Blick durch das Badezimmer gleiten, bevor sein Blick auf seine Arme traf.

Heute trug er seit langem mal wieder ein Tshirt, weshalb er seine Haut sehen konnte.

Und während Jimin die Narben auf seinen Armen ansah, stand er wie automatisch auf, griff nach einer Rasierklinge und ließ sich in die Badewanne gleiten.

Er mochte Yoongi verloren haben, aber er wollte seine Menschlichkeit nicht auch noch verlieren. Er musste etwas fühlen.

Und mit diesem Gedanken setzte er die Klinge bei der Hälfte seines Unterarmes an und zog sie über die nackte Haut.

Augenblicklich trat Blut aus der Wunde hervor. Erst war es gar nicht so viel, doch dann wurde es mehr und lief Jimins Arm herunter.

Doch der Orange Haarige fühlte nichts.

Er spürte weder Schmerz noch Bedauern oder irgendetwas anderes.

Also setzte er die Klinge erneut an und zog sie wieder über seine nackte Haut.

Und erneut.

Und erneut.

Und erneut.

Jedes Mal Schnitt er ein kleines bisschen tiefer und das Blut lief aus den Schnitten heraus. Es färbte Jimins Arm rot.

Doch nach wie vor spürte Jimin nichts. Er spürte nichtmal Ekel vor dem Blut, was seinen halben Arm bedeckte.

Mit jedem Schnitt näherte er sich mehr und mehr der Pulsschlagader, in der Hoffnung, dass er endlich irgendetwas spüren würde.

Doch es veränderte sich nichts. Seine Gefühle blieben aus.

Er wollte gerade an der Pulsschlagader ansetzen, als er sich jedoch selbst zurück hielt. Er wollte nicht sterben. Zumindest noch nicht.

Er ließ die Klinge sinken und schloss seine Augen, bevor er vor Frustration einen kleinen Schrei ausstieß.

Sein Blick glitt wieder ins Leere und seine Augen waren erneut auf einen imaginären Punkt gerichtet.

Das Einzige was er fühlen konnte, war das viele Blut, dass seinen Arm herunter floss.

Jimin merkte, wie seine Sicht leicht verschwamm, doch er Zwang sich selbst dazu, nicht in die Ohnmacht abzudriften.

Irgendwann flossen erneut Tränen über seine Wangen, ohne dass er es merkte.

"Was bin ich nur für ein abscheulicher Mensch", flüsterte Jimin zu sich selbst.

Don't leave me | YoonMin FF / textingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt