five ?Hobbit FF?

Geschichtsstunde

„Ich würde gerne vermeiden, darüber zu reden. Zumindest nicht jetzt. Bitte", murmelte ich und sah bittend zu dem Zauberer auf.

Ernst schaute er mir in die Augen. „Du musst lernen, auch mit dem Schrecklichen in deinen Visionen umzugehen, Ilka. Deine Gabe nützt dir nichts, wenn du das Gesehene zu verdrängen versuchst", mahnte er.

„Ich möchte es nicht verdrängen, ich muss mir nur erst selber darüber klar werden. Ich... ich habe Vaire in meiner Vision gesehen, eine der Valar. Sie hat mir einiges über meine Fähigkeit erklärt und ich würde gerne erst verstehen, was das alles wirklich bedeutet hat, was sie gesagt hat", erklärte ich mich schnell.

Gandalf starrte mich voller Überraschung an und fragte: „Du hast eine der Valar gesehen?"

Ich nickte, eher nervös als geschmeichelt. Der Zauberer schüttelte erstaunt den Kopf.

„Ich kenne keinen lebenden Menschen, der das Gleiche von sich behaupten kann. Ich hoffe, du weißt, was für eine Ehre das ist", schnaubte er.

Glaub mir, ich weiß es. Ich wünschte nur, die Umstände wären anders gewesen.

Gandalf führte mich auf die Terrasse, wo wir am Tag zuvor gegessen hatten. Auf dem großen Tisch standen einige Sachen und ich staunte, als ich Käse, Butter, Sahne, Marmelade und reichlich andere Sachen entdeckte. Gandalf schmunzelte, als er meinen Blick sah.

„Bedien dich ruhig, das ist allein für dich und deine Freunde. Alle anderen haben schon gegessen, selbst die Zwerge."

„Wo sind die denn? Die Zwerge", wollte ich wissen, als ich mich auf einen der Stühle setzte.

Es gab sogar golden gebackenes Brot, das wunderbar knusprig aussah. Freudig griff ich danach und nach der Butter.

„Sie sind auf einer der kleineren Gartenterrassen, wo sie ihre Ruhe vor den Elben haben wollen. Thorin hat beschlossen, dass unserer Weiterreise warten muss. Er hat auch keine andere Wahl", erklärte Gandalf, den letzten Satz brummte er halb in seinen Bart.

Ich war schon halb fertig, ich hatte mir ein Käsebrot mit Tomaten, Gurken und kleinen, gelben Früchten gemacht, die frisch und saftig schmeckten, da tauchten auch die anderen auf. Kassi hatte Ford eine improvisierte Leine angelegt und schlurfte lustlos und in ihrer Kleidung von der Erde heran, während der Welpe fröhlich hin und her hüpfte und seine Nase in jede Ecke steckte. Sia lief dahinter und redete auf Finn ein, beide sahen wacher aus, aber nicht wirklich ausgeschlafen. Armina tauchte gar nicht erst auf.

Verwundert musterte ich meine Freunde. Sie sahen aus, als hätte sie die ganze Nacht durchgemacht. War ich die Einzige, die so gut geschlafen hatte?

„Habt ihr schlecht geschlafen?", fragte ich.

„Oh, ich hab wunderbar gepennt, als ich dann mal im Bett war", gähnte Kassi und setzte sich neben mich.

Finn sprang auf den Tisch und setzte sich, dabei betrachtete er zweifelnd das Essen. Kassi jedoch war zufrieden, denn sie entdeckte einen Napf mit frischem Fleisch, den sie gleich Ford hinstellte. Glücklich machte der sich lautstark darüber her.

„Was meinst du? Und wo ist Armina?", fragte ich nach.

Sia nahm sich eine Schale und einige Früchte und Haferflocken, daneben stellte sie einen Teller mit einer Scheibe Brot und Marmelade.

„Die schläft noch. Sie will sich selber was zu essen besorgen", antwortete sie.

„Bevor ich euch in Ruhe essen lasse, muss ich euch noch etwas sagen", begann Gandalf, „ich habe mich mit Elrond unterhalten und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ihr dringend ein paar Verteidigungsfertigkeiten lernen solltet. Herr Elrond hat bereits einen Lehrer für euch Fünf ausgesucht, Finn sollte zumindest zuschauen, der euch nach dem Frühstück das Kämpfen beibringen soll. Wir haben vielleicht eine Woche in Imladris, bevor Thorin auf die Weiterreise drängt und es wäre besser, wenn wir diese Zeit nutzen."