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Chasing Hope

By -Rahel-

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Verlieben stand nicht auf Connors Plan, schon gar nicht an der Bristol Universität. Doch als er Aiden Reed tr... More

vorwort & aesthetics
prolog
01 | Connor
02 | Connor
03 | Connor
04 | Aiden
05 | Aiden
06 | Connor
07 | Aiden
08 | Connor
10 | Connor
11 | Aiden
12 | Connor
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20 | Connor
21 | Aiden
22 | Connor
23 | Aiden
24 | Connor
25 | Aiden
Epilog
nachwort
Band 3 - Chasing Love

09 | Aiden

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By -Rahel-




Ich schiele nach unten auf Connors Hand, die ich mit meiner fest umschlinge. Noch immer kann ich nicht glauben, was vor knapp drei Stunden passiert ist. Und eigentlich müsste ich es, denn ich war die treibende Kraft gewesen. Ich hatte meine Gefühle nicht mehr an mich halten können. Das ständige Herzklopfen, den Drang Connor zu berühren - alles war zu viel gewesen.

Als ich ihn dann auf der Hantelbank hab liegen sehen, hat sich mein Gehirn komplett ausgeschaltet. Der Kuss, der darauf folgte, war atemberaubend gewesen. Wären wir nicht im Fitnessraum gewesen und hätte Connor nicht noch ein Fünkchen Verstand gehabt, wäre ich viel weiter gegangen.

Sanft fährt Connor mit seinem Daumen über meinem Handrücken, übt dabei etwas Druck aus. »Lässt du mich an deinen Gedanken teilhaben?«

Ich lächle. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich dich geküsst habe.«

Belustigt schnaubt er und schüttelt den Kopf. »Also, wenn wir ganz genau sind, habe ich meine Finger in deine Haare gekrallt und meinen Mund auf deinen gepresst. Das Gestreichelte davor zähle ich nicht als vollwertigen Kuss.«

Und der bloße Gedanke daran bringt meine Knie dazu, weich zu werden. Nur mit Mühe schaffe ich es, nicht mitten auf der Straße anzuhalten und mit meiner Zunge weiter seinen Mund zu erforschen. Ich hoffe, dass wir dafür später mehr Zeit haben ... viel mehr Zeit.

Auf meinen Lippen bleibt das Lächeln, das ich nicht mehr wegbekomme. So, als wäre es draufgedruckt. Connor neben mir wird von der späten Nachmittagssonne in einen wunderschönen goldenen Ton eingehüllt. Alles ist perfekt.

Wir gehen die Fairfax Street runter, um zum Castle Park zu kommen. Dort soll ein kleiner Flohmarkt aufgebaut sein mit leckeren Essensständen.

Ich habe die Plakate schon letzte Woche gesehen, und mir fest vorgenommen mit Connor hinzugehen. Meine Kumpels wären nicht die Typen dafür, über einen Flohmarkt zu schlendern. Ganz im Gegenteil, sie hätten kleine Witzeleien zwischendurch gemacht. Ich liebe meine Freunde, aber da unterscheiden wir uns komplett.

Nach dem Sport haben wir uns schnell geduscht - in zwei getrennten Kabinen - und sind mit der CityLine in Richtung des Parks gefahren. Es haben noch andere Leute die Idee gehabt zum Flohmarkt zu gehen, einige Menschen vor und hinter uns bewegen sich in die gleiche Richtung.

»Noah wird es auch nicht glauben ... dass wir uns geküsst haben«, dringt plötzlich die nachdenkliche Stimme von Connor in meine Ohren. Abrupt bleibe ich stehen, schaue ihn mit großen Augen an und sehe bestimmt aus wie ein Fisch, der gerade an Land gespült wurde.

»Du willst es ihm sagen?!« Meine Stimme quietscht am Ende und wüsste ich nicht, dass ich schon längst im Stimmbruch gewesen bin, hätte es jetzt der Start davon sein können.

Connor legt den Kopf schief, mustert meinen leicht entgeisterten Gesichtsausdruck. »Ja ...«, beginnt er vorsichtig, tritt einen Schritt näher an mich heran. Die Leute um uns herum scheinen uns gar nicht zu beachten und quetschen sich an uns vorbei. »Ich meine, ich kann kaum etwas vor ihm verheimlichen. Er sieht es sofort an meinem Gesichtsausdruck. Keine Ahnung, wie er es macht, aber er schafft es, jede kleine Änderung zu bemerken.«

Ich seufze. »Okay ...«

»Okay? Was ist los? Du bist geoutet, oder? Ich meine, wir halten gerade Händchen.« Zum Beweis hebt er unsere noch immer verflochtenen Hände. »Wenn nicht, dann ist das hier gerade mehr oder minder dein Coming-out.«

Mir entfährt nur ein belustigtes Schnauben, da Connors irritierter Blick zwischen meinem Gesicht und unseren Händen hin und her springt, wie ein Pingpong-Ball. Im ersten Moment möchte ich sagen, dass ich geoutet bin. Das wäre allerdings eine Lüge. Meine Eltern wissen es nicht und ich hänge es an der Universität nicht an die große Glocke. Aber würde es hier jemand sehen, wie ich Connor küsse, würde ich es nie leugnen.


»Mach dir darum keine Sorgen«, versuche ich das Outing-Thema zu umgehen und hoffe, dass Connor sich damit zufriedengibt. Es scheint so, denn die Falte zwischen seinen Augenbrauen glättet sich etwas. »Ich glaube nur ... ich glaube, dass Noah nicht der größte Fan von mir ist.«

»Was hat er gemacht?« Connors Frage kommt so selbstsicher über seine Lippen, dass ich perplex nach Luft schnappe. So, als würde es ihn gar nicht wundern, dass Noah seine Nase in unsere Angelegenheit gesteckt hat.

»Ähm ... ich habe ihn letztens in der Cafeteria getroffen und er meinte, wenn ich dir wehtue, dann bekomme ich es mit ihm zu tun. Also - nicht, dass ich Angst vor ihm hätte ...« Eigentlich habe ich schon etwas Schiss vor Connors bestem Freund, weil seine Augen die Angewohnheit haben einen zu durchleuchten. Aber das werde ich jetzt nicht vor ihm preisgeben. » ... aber ich möchte es mir nicht mit ihm verscherzen«, beende ich zerknirscht meinen Satz.

Connor macht einen weiteren kleinen Schritt auf mich zu, packt mit beiden Händen mein Gesicht und schaut mich mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck an. »Was auch immer Noah gesagt hat, mach dir bitte darüber keine Gedanken. Er ist eine richtige Glucke, was das angeht. Aber glaub mir, am Ende möchte er nur, dass ich glücklich bin. Und mit dir ...«, ein verträumtes Lächeln huscht über seine Lippen, »bin ich es. Okay?«

Ich gebe ein bestätigendes Brummen von mir, beuge mich vor und hole mir einen kurzen und schnellen Kuss.

»Super, und jetzt lass uns endlich zum Flohmarkt. Ich rieche die ganze Zeit gebrannte Mandeln und ich würde alles tun, um eine Tüte zu kriegen!«

Ich lasse mich lachend von Connor Richtung des Castel Parks mitzerren und bin überrascht, was für eine Kraft er aufwenden kann, wenn es um eine Süßigkeit geht.

*

Hart presse ich meine Zähne aufeinander, während ich mit unentwegtem Blick auf das Wort durchgefallen schaue. Je länger ich starre, desto penetranter scheint das Wort mich anzuschreien, wie dumm ich sein muss, um durch eine einfache Anatomieprüfung zu fallen.

Ich verstehe es nicht.

Ich bin mir so sicher gewesen, dass ich den Kurs bestehe.

Tja, bist nicht so schlau, wie du gedacht hast. Dein Bruder hätte es mit links geschafft.

Erschrocken zucke ich wegen meiner inneren Stimme zusammen und schließe die Augen, lasse dann das Handy aus meiner Hand in den Schoß fallen. Ja, mein Bruder hätte es geschafft. Er wäre auch der geborene Arzt geworden. Aber ... er kann es nicht mehr und darum bin ich jetzt hier.

Ich muss gut sein.

Ich muss ihm würdig sein!

Ohne groß zu überlegen, springe ich von meinem Bett auf und ziehe mir meine Schuhe an. Ich muss zu Mr. Abbot und mit ihm darüber reden. Vielleicht ist es nur ein Missverständnis und das System hat einen Fehler gemacht. Ja, vielleicht habe ich bestanden und ich zermartere mir umsonst den Kopf.

Als ich am Büro meines Professors ankomme und nach dem Klopfen ein leises »Herein« höre, stoße ich vor Erleichterung die angehaltene Luft aus. Jetzt wird alles gut. Es wird geklärt, dass das alles nur ein großes Missverständnis ist. Ich drücke die alte Messingklinke runter und trete in das Büro ein.

Direkt in der Mitte hinten an der großen Fensterfront steht ein großer Schreibtisch und dahinter Mr. Abbot. Seine Augenbrauen heben sich überrascht, als er mich erkennt und er zieht seine Brille mit dem dicken schwarzen Gestell von der Nase. Seine braunen Haare, die an den Ansätzen leicht grau sind, hat er wie immer leicht nach hinten gegelt.

»Mr. Reed, was kann ich für Sie tun?« Vor ihm stapeln sich unzählige Blätter und Bücher, die er mit einer schnellen Handbewegung zur Seite schiebt, um Platz für seine Hände zu machen, die er verschränkt auf der Platte ablegt.

Vorsichtig trete ich ein paar Schritte in den Raum rein, fahre mir mit gespreizten Fingern durch meine Haare, die wegen des Herbstwinds draußen sowieso schon komplett zerzaust sind. »Ich habe die Ergebnisse gesehen und ... i-ich glaube, dass da ein Fehler unterlaufen ist.«

Mr. Abbot runzelt die Stirn. »Ein Fehler?«, wiederholt er meine Aussage und schaut mit einem verdutzten Blick zu mir rüber, so, als würde ich kompletten Stuss erzählen.

Der Kloß, der sich in den letzten Minuten in meinem Hals gebildet hat, wächst und wächst. Macht es schwieriger zu schlucken.

Hektisch nicke ich. »Ja. Dort steht, ich wäre durchgefallen ... a-aber das kann nicht sein. Ich meine ... also ich muss -« Ich breche ab, als ich merke, dass nur noch abgehakte Sätze aus meinem Mund strömen.

Noch immer mit gerunzelter Stirn zieht Mr. Abbot seinen offenen Laptop zu sich heran. Die Tastenschläge hören sich plötzlich so laut wie Gongschläge an. »Ich muss Ihnen leider sagen, dass das kein Fehler ist, Mr. Reed«, murmelt mein Professor leise und fährt sich seufzend mit Zeigefinger und Daumen über seine Nasenwurzel.

Ich unterdrücke einen peinlichen Laut. »Was?«

»Sie haben den Knochenaufbau, die Epiphyse und Diaphyse verwechselt. Bei der Aufgabe gab es fast die meisten Punkte und da leider alles verkehrt herum war, konnte ich Ihnen keinen Punkt dafür geben. Es tut mir leid, Mr. Reed, aber ich habe nach weiteren Punkten gesucht.«

Nur stumpf dringt die Stimme von Mr. Abbot in mein Ohr.

Verwechselt?

Keine Punkte?

Er scheint zu merken, dass es mich quasi aus den Socken haut. »Machen Sie sich keine Gedanken! Das passiert den Besten. Wie ich sehe, haben Sie bisher alle Kurse und Prüfungen mit Bravour bestanden. Schreiben Sie die Prüfung in zwei Wochen nach.« Mit einem Ruck schließt er den Deckel des Laptops und beendet somit unwillkürlich das Gespräch.

Ich habe wirklich nicht bestanden.

Es ist kein Fehler.

Mein Hals schnürt sich weiter zu, während ich mich zu einem Lächeln abringe. »Danke, Mr. Abbot ...« Ich drehe mich auf dem Absatz um und gehe mit steifen Schritten aus dem Büro. Ich höre noch, wie mein Professor mir einen schönen Abend wünscht. Doch ich reagiere nicht darauf, denn das Wort versagt, schwebt wie ein leuchtendes Werbeschild durch meinen Kopf.

Erst der vermasselte Vortrag bei Mrs. Vesper und jetzt die vergeigte Prüfung bei Mr. Abbot. Was zum Teufel ist los mit mir? Wieso schaffe ich es verdammt noch mal nicht, meine Kurse zu bestehen?

Weil du nicht wie dein Bruder bist!

»Halt die Klappe«, zische ich leise zu meiner inneren Stimme und fische mit zittrigen Fingern mein Handy aus der Hosentasche.

Ich ignoriere Hardins Frage, ob ich Bock auf den Asiaten um die Ecke hätte und suche den Chat von Connor und mir.

Aiden | 5:53 P.M.
Hey, wo bist du gerade?

Erleichtert atme ich ein, als in der Sekunde, nachdem meine Nachricht abgeschickt wurde, drei Punkte im Chat erscheinen. Connor schreibt.

Connor | 5:53 P.M.
Ich stehe vor der Sporthalle. Gleich ist Training.

Aiden | 5:53 P.M.
Warte kurz. Ich komme zu dir.

Aiden | 5.54 P.M.
Bitte!

Connor | 5:54 P.M.
Natürlich!

Zum Glück befindet sich die Sporthalle nur über den Hinterhof des Geländes. Daher brauche ich nicht einmal zwei Minuten. Von Weitem kann ich Connor schon erkennen. Er unterhält sich mit einem riesigen Typen. Connor daneben sieht aus wie ein Zwerg und wäre ich gerade nicht verzweifelt, hätte ich lachen müssen.

Er sieht mich und verabschiedet sich von diesem Riesen, der mit einer Handbewegung ins Gebäude verschwindet.

»Hey, ist etwas passiert? Du bist blass, wie ein Gespenst!«, Connor zieht mich ohne Umschweife in seine Arme und ich lasse mein halbes Gewicht gegen ihn sacken. Seine Wärme, sein Duft umschließen mich und lassen meine Gedanken für eine Sekunde innehalten.

»Ich habe verkackt«, bringe ich nuschelnd hervor und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

»Was hast du verkackt?«

»Eine Prüfung. Ich muss zur Nachschreibklausur ...«

»Oh, Shit. Aber du kannst es wiederholen. Das ist doch super!«

»Nein! Was soll ich meinen Eltern sagen?«

Connor legt den Kopf leicht schief. »Wieso deinen Eltern?«

Ich seufze. »Sie wissen immer, wann ich Prüfungen habe und fragen, wie es gelaufen ist. Erst vermassle ich den Vortrag und jetzt die Klausur. Ich bin ein kompletter Idiot!«

»Hey, psst!« Connor drückt mir mit seinem Zeigefinger auf die Lippen, um mein Gerede zu stoppen. »Du bist kein Idiot. Weißt du, wie oft ich früher in der Schule schlechte Noten geschrieben habe? Und jetzt studiere ich trotzdem. Mach dir keine Gedanken, deine Eltern werden es verstehen. Es ist okay, mal eine Prüfung nicht zu bestehen.«

Erneut seufzend lehne ich mich zurück in seine Umarmung, erwidere nichts darauf. Ich frage mich, wie er es schafft, mit ein paar Worten mein aufgewühltes Gemüt runterzubringen. Vielleicht hat er recht ... aber dennoch, dies darf und kann sich nicht noch einmal wiederholen!



Ja nach 10.000 Jahren kommt auch endlich wieder ein Kapitel von mir. Es war schon immer alles fertig, aber leider kam erneut Corona dazwischen 🥲

Aber keine Sorge - in der nächsten Zeit wird regelmäßig geupdatet & weil länger von mir nichts kam, wird am Sonntag ein weiteres Kapitel online kommen ☺️

Wie fandet ihr das Kapitel ?☺️
Lasst es mich wissen 🥰

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