Forgive

Die Drei sitzen jetzt schon eine Weile in dem Restaurant.

Die Einrichtung besteht aus schwarzen und braunen Tönen. Alles zusammen, wirkt es sehr gemütlich. Über Decke, die die offene Küche zeigt, hängt eine Italienflagge. Überall stehen Pflanzen verteilt. Man merkt sofort, dass jemand das Restaurant mit viel Liebe eingerichtet hat.

Sie haben sich an einen Tisch in der hinteren Ecke ausgesucht. Denn, obwohl Ann dachte, dass niemand dieses Restaurant finden kann, so muss sie feststellen, dass sich sehr viele Menschen in diesem aufhalten. Es ist fast bis zum letzten Stuhl voll. Dementsprechend herrscht dort eine gewisse Grundlautstärke. Weshalb sie diese Ecke ausgesucht, um ein wenig Ruhe zu finden.

Vor etwa fünf Minuten hat jeder eine Pizza von einer freundlichen Kellnerin bekommen. Schnell haben sie angefangen diese zu essen. Da jeder seine Pizza genießt, herrscht bei ihnen angenehme Stille.

Mia hebt ihren Kopf und blickt sie an. Ann blickt zurück. Sie sieht, wie sie ihr Essen herunterschluckt. Kurz darauf fängt sie an zu sprechen:,, Ann. Wie fandest du heute die Schule?"

Ihre Hand schnellt zu ihrer Cola vor sich. Vorsichtig nippt sie an dieser, während sie Ann abwartend ansieht.

"Eigentlich ganz gut, aber Physik ist echt ein Albtraum. Ich verstehe da einfach kein Wort." Ann verzieht angewidert das Gesicht, als sie an den Unterricht zurückdenkt.

"Da hast du recht. Als Bestätigung nickt sie während ihrer Aussage.

"Ach Mädchen. Stellt euch doch nicht so an. Das ist das einfachste Fach von allen." Mischt sich Aurus in das Gespräch ein. Seine Augen huschen zwischen den Beiden hin und her.

"Ach, wenn das so ist, kannst du mir ja sicher die Hausaufgaben von diesem einfachen Fach erledigen." erwidert Mia schnaufend. Ihre Augenbrauen ziehen sich aufgebracht hinab, sodass sie ihre Augen zur Hälfte verschwinden lassen.

"Nee nee, mach das lieber selbst. Dann lernst du wenigstens ein bisschen. Außerdem wäre dein Bruder alles andere als erfreut, wenn ich deine Hausaufgaben machen würde." verteidigt er sich. Seine Miene bleibt dabei weiterhin ohne Mimik.

"Was er nicht weiß macht ihn nicht heiß." Mia wackelt dabei mit den Augenbrauen.

Ann schaut verwirrt zwischen den Beiden hin und her.

"Warum wäre dein Bruder darüber sauer? Er ist doch nur dein Bruder und nicht deine Eltern."

"Er hat gerne das sagen." erklärt Mia knapp.

Diese Aussage macht Ann tief in ihrem Inneren sehr wütend. Niemand, sollte von jemand anderen kontrolliert und kommandiert werden. Dadurch kann sich niemand entfalten und weiterentwickeln. Man bleibt so immer nur auf einem Punkt. Und dass nur weil man nicht die Chance dazu bekommt. Man bekommt sie einfach weggenommen. Man wird einfach so eingesperrt. Wie ein Vogel im Käfig. Dazu verflucht auf ewig auf einer Stelle zu sitzen und schön auszusehen, wenn es von Nöten ist.

Ann kann bei solchen Sachen nicht wegsehen. Sie wird immer für Gerechtigkeit kämpfen. Für sich und für andere. Denn wenn man selbst nicht die Kraft und den Mut dazu hat sich diese zu verschaffen, ist man froh, wenn man Hilfe von jemanden bekommt. Damals hätte sie diese Person auch gerne gehabt, doch sie ist nie aufgetaucht. Weshalb sie sich selbst geschworen hat, niemals wegzusehen, wie so viele andere Menschen.

"Aber das gibt ihm nicht das Recht, dich zu kontrollieren. Du bist dein eigener Herr." Aufgebracht sieht sie ihre Freundin an.

Mia wendet ihre Blick zu Aurus. Dieser hat sich leicht versteift. Untereinander tauschen einen für Ann nicht deutbaren Blickkontakt aus. Es sieht so aus, als ob sie sich stumm unterhalten würden.