7 Jahre alt, Damien
Die Dunkelheit umschloss mich wie ein schützender Mantel.
Ich zog die Knie an die Brust und atmete mehrmals heftig aus. Verärgert wischte ich mit dem Ärmel über meine Wangen, auf die sich tatsächlich Tränen gewagt hatten.Ein leises Klopfen liess mich erstarren. Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit und meine Mutter zwängte sich in den vollgestellten Schuppen.
Ich vergrub mein Gesicht in den Armen, damit sie nicht sehen konnte, dass ich geweint hatte.
Ich konnte ihre Schritte hören, wie sie auf mich zukam und sich neben der Gartenschaufel niederkniete."Mein Schatz." Liebevoll strichen ihre Finger über meine Haare. "Rede mit mir."
Einen kurzen Moment rang ich mit mir.
"Warum war sie so stark, Mam", brachte ich schliesslich heraus. Ich hasste mich dafür, dass ich die Schluchzer nicht mehr unterdrücken konnte. "Ich bin doch ein Alpha. Warum... warum konnte ich sie dann nicht besiegen?"Meine Mutter zog mich in ihre Umarmung. Der vertraute Geruch ihres blumigen Parfums haftete an ihren Kleidern. Ein schrecklicher Gedanke schlich sich in meinen Kopf. Die Angst griff kalt nach meinen Eingeweiden, machte es schwierig zu atmen.
"Vielleicht... vielleicht bin ich gar kein Alpha?" Meine Stimme zitterte vor Entsetzen."Mein lieber Damien", sagte meine Mutter, zärtlich küsste sie mich auf die Stirn. "Du bist voll und ganz Alpha, das kann ich dir versichern."
Sie sah mich an und in ihren Augen konnte ich so viel Stolz und Liebe erkennen, dass meine Tränen versiegten.
"Du brauchst dich etwas zu gedulden. Dann wirst du schon erkennen, wie dich das Alpha Blut stark machen wird."Mit dem Ärmel trocknete ich meine Wangen und schniefte laut. Meine Mutter zog ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche und wischte damit das eingetrocknete Blut von meiner Nase.
"Jetzt komm rein, ich habe Muffins gebacken." Sie lächelte und trotz der Dunkelheit konnte ich sehen, wie ihre Augen dabei zu strahlen begannen.
"Mit Blaubeeren, die magst du doch so gern."Ich liess mich von ihr auf die Füsse ziehen und folgte ihr hinaus in den Garten.
Seit diesem Moment hatte ich nie mehr vor anderen geweint.
Und ab dem nächsten Tag machte ich es mir zur Aufgabe, Clarisia Rollins' Leben schwerer zu machen.Damien
Ich unterdrückte ein leises Grollen in meiner Kehle und öffnete schwungvoll die Tür meines Spinds.
Kaltes Wasser prasselte auf meinen Kopf nieder. Erschrocken japste ich nach Luft und sah nach oben.
Ein Eimer war fein säuberlich an meine Tür geknüpft worden.
Eine Welle der Wut durchflutete meinen Körper."Wer war das!", knurrte ich aufgebracht.
Ich wirbelte herum und musterte die Schüler auf dem Gang, die leise kicherten. Jayce brüllte vor Lachen und auf Brians Gesicht breitete sich ein spöttisches Grinsen aus.
Ein paar Meter entfernt erkannte ich Cass, kichernd stand sie neben ihrer Freundin. Ich warf ihr einen angepissten Blick zu."He, Damien", brachte sie zwischen gehässigem Kichern hervor. "Abkühlung gefällig?"
Ihr Blick wanderte hinab zu meinem Schritt und sie zwinkerte mir dabei zu.
Ich biss fest die Zähne zusammen, um die unbändige Wut zurückzuhalten und die Hitze zu ignorieren, die wie Flammen durch meine untere Körperhälfte jagte und tatsächlich eine Abkühlung gebrauchen konnte.Die Meute verstummte augenblicklich, als ich mein T-Shirt auf dem Gang auszog, damit kurz meine nassen Haare abrubbelte und ein neues Shirt aus meiner Sporttasche überstreifte.
Mit einem lauten Knall schlug ich den Spind zu und bedachte Cass mit einem abschätzigen Blick.Ihre Lippen waren geöffnet und eine leichte Röte stieg in ihre Wangen. Sie beobachtete mit geweiteten Augen, wie ich mit einer Hand durch meine feuchten Haare fuhr.
"Mach deinen Mund zu", bemerkte ich kühl, während ich an ihr vorbei ging. "Ausser du willst Fliegen fangen."

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Aufbrausend, Ahnungslos, Alpha
WerewolfCass ist ein normaler Werwolf. Ausser, dass sie ihren Gef?hrten drei Monate nach ihrem Geburtstag noch nicht gefunden hat. Da ist dieser Kerl... Gross, gutaussehend, der junge Alpha ihres Rudels - und ein komplettes Arschloch. Und Cass findet heraus...