Erzähler POV:
Die Tage vergingen... die beiden Jungen strengten sich mächtig an, wendeten alle Formen der Wasseratmung an und gaben ihr bestes: Doch ihren Felsen konnten sie dennoch nicht spalten.
Und langsam wurde Giyuu wirklich sehr ungeduldig. Was, wenn er es nicht rechtzeitig schaffen würde? Alles wäre umsonst gewesen. Er könnte nicht zum Letzten Auswahlverfahren, passte ein weiteres Jahr darauf warten, während Sabito bereits ein ausgebildeter Demon Slayer wäre. Und was, wenn er es nächstes Jahr auch nicht schaffen würde? Wenn Erze schwach wäre? Was dann?
Mit zitternden Händen stützte er sich an der kalten Oberfläche des Steines ab. Sein Atem hinterließ kleine Wölkchen in der Luft. Er hatte das Gefühl, die Zeit würde so schnell vergehen, beinahe rasen, doch er erzielte keine Erfolge. Der Stein wollte und wollte einfach nicht nachgeben. Und er musste aufpassen, dass die Klinge seines Katana nicht an der harten Oberfläche kantig wurde oder gar zerbrach.
„ Ver.... dammt.", knurrte er. Seine langen schwarzen Haare klebten ihm in der Stirn und die Schweißperlen rannten ihm die Schläfen herunter. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Er hatte so lange und hart trainiert und nun? Es brachte ihm nichts!!!
Langsam kam die Panik wieder hoch. Es war das gleiche Gefühl, was er auch schon als kleines Kind gehabt hatte. Wenn er Angst hatte, nicht gut genug zu sein oder zu versagen, kroch eine Panik in ihm hoch, welche er nicht abstellen konnte. Tsutako hatte ihn damals immer in den Arm genommen und ihm beruhigend über den Rücken oder die Haare gestrichen.
Auf einmal schien alles andere um Giyuu herum zu verblassen und die Erinnerungen kamen hoch.
Es war vor vier Jahren... Giyuu und Tsutako waren in der Küche. Der kleine hatte freudig angeboten, seiner großen Schwester beim kochen zu helfen. Doch da er erst 7 Jahre alt gewesen war, hatte er Schwierigkeiten dabei, die Zutaten richtig einzuordnen oder in den Topf zu tun. Deshalb passierte es, dass er gegen einen Krug Wasser stieß und dieser erst mal das ganze Wasser über das Kochbuch, welches sie noch von ihren Eltern geerbt hatten, verteilte und schließlich auf den Boden viel und zerbrach. Daraufhin war er in Tränen ausgebrochen und hatte sich immer wieder bei Tsutako entschuldigt. Doch diese hatte nur sanft gelächelt und ihren Bruder liebevoll umarmt.
„ Es tut mir soooo leid, immer mach ich alles falsch.."...
„ Ach Giyuu, das stimmt doch nicht. Du bist perfekt, so wie du nun mal bist. Es war so lieb von dir, mir helfen zu wollen. Das bisschen Wasser macht doch nichts aus...", versuchte Tsutako den kleinen Nungen in ihren Armen zu beruhigen, welcher unaufhörlich schluchzte.
„ Aber.... Der Krug, und das Kochbuch von Mama...." „ Aber das macht doch nicht so viel aus. Die Seiten im Buch werden trocknen und ich habe noch einen Krug.... Mach dir deshalb keine Gedanken. Du bist ein so liebes Kind und ich bin dankbar, dass ich einen solch lieben Helfer als Bruder habe wie dich. Vergiss das nie. Und irgendwann kannst du mir noch besser helfen. Gib nicht immer so schnell auf, ja?......
... Tsutako.....
„ .... Giyuu? Hey, Giyuu, hörst du mich?"
Giyuu hatte nicht bemerkt, dass Sabito neben ihn getreten war und verunsichert seine Hand auf die Schulter seines Freundes gelegt hatte. Dieser rührte sich immer noch nicht, sondern stand stocksteif, schwer atmend, an den Stein gestützt da und blickte ins leere. Der Pfirsich Haarfarbene begann, ihn etwas zu rütteln. „ Jetzt sag doch was. Geht es dir gut, brauchst du was zu trinken?"
„ Es.... Ist so nutzlos... egal, wie sehr ich mich anstrenge... Ich scheitere immer und immer wieder.... Ich habe es bis hierhin nur mit eurer Hilfe geschafft und nun stehe ich da. Immer... musste sich jemand um mich kümmern..."
Sabito eich einen Schritt zurück. Er bekam eine Gänsehaut. Giyuu stimme hörte sich so ernst und tief an... fast wie die eines erwachsenen Mannes. „ N- nein, sag doch sowas nicht..."
„ Pfff... es hat keinen Zweck. Ich ..... sehe nicht ein, weshalb ich überhaupt Demon Slayer werden sollte. Wenn ich es noch nicht mal schaffe, einen Stein zu spalten, werde ich es mit den Köpfen von Dämonen höheren Rängen, deren Köpfe teilweise noch härter sind, eh nicht schaffen...."
„ Giyuu, hör auf so zu reden....", rief Sabito, nun schon etwas gereizt.
„ Sanemi.... Ja, Sanemi hätte das Zeug dazu gehabt... Er wäre ein großartiger Demon Salyer geworden. Und ... wenn Tsutako noch hier wäre, hätte sie in Frieden weiterleben können. Es ist meine verdammte schuld gewesen..."
Tränen begannen die Wangen des Jungen hinunter zu laufen, sein Körper begann zu zittern. „ Hör jetzt endlich damit auf. Was redest du denn da auf einmal? So kenne ich dich doch gar nicht....", rief Sabito wütend. Er stellte sich vor seinen Freud und packte ihn bei den Schultern.
„ Wäre.... Ich doch bloß damals gestorben. Mein Leben wäre egal gewesen.... Doch Tsutako hätte Leben können.... In Frieden....", schluchzte der Junge nun.
KLATSCH!!!!
Der Schwarzhaarige wurde nach hinten geworfen und viel rücklings in den Schnee. Auf einmal schien wieder alles klar um ihn herum und er versuchte zu realisieren, was gerade passiert war. Er hielt sich seine Wange, welche zu schmerzen begann. Entgeistert starrte er Sabito an, welcher sich zornig mit erhobener Hand vor ihm aufgebaut hatte.
Er hatte ihm eine Ohrfeige gegeben.
„ Sabito....", flüsterte der Schwarzhaarige erschrocken. Wieso hatte er das getan?
„ Sag nie wieder, dass du lieber selbst gestorben wärst. Wenn du das noch einmal machst, bin ich nicht mehr dein Freund!"
Der Junge funkelte Giyuu wütend an. „ Deine große Schwester hätte eigentlich am nächsten Zag heiraten sollen und dennoch hat sie dich vor einem Dämon gerettet, in dem sie dich beschützte. Gerade du solltest ihr Andenken nicht beschmutzen."
Diese Worte trafen Guyuu wie kalte, kleine Eiszapfen, welche jedoch nicht wehtaten. Ich wurde klar, was Sabito meinte. Dieser kam nun auf ihn zu und hielt ihm seine Hand hin.
„ Giyuu, du darfst auf keinen Fall sterben. Du verdankst deine Zukunft und dein Leben deiner großen Schwester, die ihr Leben für dich gab. Du musst also leben... Giyuu!"

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Sanegiyuu: The way to my heart
FanfictionGiyuu und Sanemi. Eine Freundschaft, welche bereits in Kindertagen begann... Beide waren unzertrennlich und die Freundschaft bedeutete beiden viel. Doch von einem Tag auf den anderen ver?nderte sich alles, sie wurden getrennt... Würden sie sich wie...