fate chose you. (Niki x reader)

Es geht mir besser. Na ja, besser als vor ungefähr zwei Wochen oder vor Monaten. Niki gibt sein Bestes, um mir zu helfen, und es klappt ein wenig. Der Prozess ist langsam, aber ich merke Unterschiede. Mittlerweile hat Niki ein Schlüssel zu meiner Wohnung, das heißt, dass er jederzeit zu mir kommen könnte. Er ist gerade einkaufen, während ich in der Küche sitze und all das Essen auf dem Tisch anstarre, welches ich vorhin dorthin gelegt habe. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hat, aber ich muss andauernd daran denken, wie zum Beispiel die Schokolade dort schmeckt. Oder die Chips ... oder das Eis.
Ein Geschmack, den ich vermeiden muss. Doch ich kann nicht mehr ... Eine Mahlzeit am Tag, dennoch die komplette Lust, all das, was auf dem Tisch liegt, wie ein Schwein in mich hineinzustopfen. Fuck, Niki soll kommen ... es macht mir so Angst, dass ich vielleicht einen Essanfall bekomme ... So viele Kalorien auf einmal, aber der Geschmack, der Zucker, der mich so verdammt nochmal verrückt macht!

Ich nehme zögernd ein Stück von der Vollmilchschokolade und nehme einen Bissen. Sofort wirkte der Zucker etwas in mir auf, welches mich nur eins denken lässt: mehr.
Noch nicht einmal das erste Stück Schokolade aufgegessen, stopfe ich sofort mehr in mich rein, ohne einmal richtig zu kauen. Für einen Moment vergesse ich all die Kalorien, als wäre mir alles so egal ...
Ich stopfe immer mehr in meinen Mund, alles muss dabei sein; noch ein bisschen Chips, da sie so gut schmecken. Ah! Die Gummibärchen sind auch noch da!
Alles rein, bis ich nicht mehr kann.

Nachdem alles auf dem Tisch aufgegessen war, schaue ich nun im Kühlschrank nach mehr Essen nach, obwohl ich schon so voll bin. Pizza, die sich Niki mal bestellt hatte. Ich nehme sie raus und esse sie ganz hastig auf, ohne sie aufzuwärmen. Ich kann nicht warten, ich möchte jetzt den Geschmack haben. Mir ist sowas von egal, dass ich schon zu satt bin und das Gefühl habe, von der Sättigung kotzen zu müssen.

—

Die Essattacke ist vorbei und wie immer sitze ich nun weinend auf dem Boden, krank vom Gedanken, wie satt ich bin und wie angeekelt ich von mir selber bin. So viele Kalorien sind im Körper und es ist alles nur meine scheiß Schuld! Das ist sie immer!
Es muss raus ... das Essen! Ich kann dieses Gefühl nicht abhaben, so einen vollen Bauch zu haben und zu wissen, dass ich verdammt nochmal zunehmen werde! Es gibt deshalb wieder nur einen Weg, richtig?

Ich gehe zum Badezimmer und hocke mich auf die Knie vor der Toilette, mit einem schlechten Gewissen. Ich werde Niki enttäuschen, oder ...? Ich fange an, mich zum Brechen zu bringen, um alles herauszubekommen. Meine Augen sind feucht und meine Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Was mache ich hier nur ...? Ich sollte das doch gar nicht tun ...!

Ich höre, dass sich die Eingangstür zum Haus öffnet, daher gehe ich davon aus, dass Niki wieder da ist. In Panik stehe ich sofort auf, drücke die Spülung bei der Toilette und löse meinen Zopf, um keinen Verdacht zu schöpfen. Fuck, fuck, was, wenn er es herausfindet?!
Ich gehe schnell aus dem Bad und laufe schnell in die Küche, um alle leeren Verpackungen von Essen wegzuschmeißen, doch ich bin zu spät. Niki ist dort und schaut geschockt auf alle Beweise. Ich fühle mich so unfassbar schuldig, dass es mich innerlich fast schon umbringt ...

Er bemerkt mich und schaut abwechselnd auf die leeren Verpackungen und auf mich.
,,Hast du ...'' fängt er mit an, doch ich rede ihm ins Wort: ,,Ja ...'' Ich fühle mich so schlecht und angeekelt, dass mir fast schon die Worte fehlen.
,,Es tut mir leid ...''
Doch er bleibt still und geht auf mich zu, um mich zu umarmen. ,,Ist schon gut ... Es muss nicht immer alles perfekt laufen, es kann immer mal wieder den Berg hinuntergehen ...''
,,Wir schaffen es gemeinsam, damit du den Berg so schnell wie möglich wieder hinaufsteigen kannst.'' fügt er hinzu, löst sich aber noch nicht von der Umarmung.

Er kann manchmal so süß sein ...