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Von Tagebüchern und Weingl?sern

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Die Nacht senkte sich über das Anwesen wie ein Mantel und nur die Lichter der Straßenlaternen fielen golden durch die bodentiefen Fenster des kleinen Apartments. Die Vorhänge waren halb zugezogen, als wollten sie das Außen vorübergehend aussperren – die Kameras, die Fragen, den Trubel und den Lärm.

Die Familie war drinnen verschwunden. Nur das schwarze Regierungsfahrzeug, das sie von dass sie nach Heim gebracht hatte, summte kaum hörbar, während der Chauffeur den Motor abstellte. Kennedy murmelte ein erschöpftes „Gute Nacht, ich hab euch lieb" und verschwand mit einem leichten Lächeln die Treppe hinauf. „Kennedy wir sind am Sonntag zum Brunch bei den Rutherfords eingeladen. Bitte suche dir ein angemessenes Outfit für den Anlass raus.", sagte ihre Mutter zärtlich.

Kennedy drehte sich zu ihren Eltern um und bestätigte mit einem lächelnden Nicken den Wunsch ihrer Mutter. "Wir fliegen morgen gegen 14:00 Heim, habe bitte bis dahin deinen Koffer gepackt und sei Abreise bereit.", ergänzte ihr Vater noch bevor Kennedy die Treppen nach oben verschwunden war.

Ihre Schritte hallten durch den Gang wieder. Man konnte die Absätze ihrer Pumps hören, die ihre entkräftigten Beine trugen. Niemand hielt sie auf. Sie schloss ihre Zimmertür leise hinter sich. Die Schuhe zog sie behutsam aus und stellte sie ordentlich angeordnet neben die Zimmertür. Nicht ein Fleck oder Kratzer war darauf zu erkennen. Sie glänzten immer noch, als wären sie gerade erst poliert worden, obwohl sie den ganzen Tag auf ihnen hnterwegs war.

Langsam öffnete sie ihre Jacke, bewegte sich mich mit ermüdeten Schritten auf den Kleiderschrank zu und entnahm ihn einem Bügel. Die Jacke hatte über den Tag einige Falten bekommen, durch die ständigen Bewegungen für die Kameras und das Händeschütteln.

Schade war's um die Jacke alle Male, dachte sich Kennedy. Mit einem letzten Blick verschwand sie dann im Kleiderschrank. Den weißen Rock und ihr Top legte sie ordentlich an den Kanten der Faltlinien zusammen. Kennedy überlegte ob sie ihren Koffer jetzt packen sollte und die Sachen schon verstauen sollte.

Die kleine Uhr neben ihrem Bett zeigte schon 1:00 morgens an. Ihr kam es nicht so vor, als wären sie so lange auf der Veranstaltung gewesen. Jedoch nach kurzem überlegen kam sie dann doch zum Entschluss es würde wenig Sinn ergeben sich jetzt den Koffer zu widmen, da sie noch die Jacke Bügeln müsste und es dafür einfach zu spät wäre. So legte sie die Kleider einfach auf grünen Sessel und verschwand im Bad.

Sie zog sich einen bequemen Schlafanzug über und und legte sich fertig abgeschminkt ins Bett. Ihr Körper war von Müdigkeit geprägt, da griff sie mit letzter Kraft in ihre Schwarze Tasche und zog ein Buch raus. Es war ein Zartes Rosé und war mit filigrane Zeichnungen von Sonen verziert. Die goldenen Sonnenstrahlen zogen ihre Linien über das gesamte Buchcover mit einem Hauch von Zärtlichkeit.

Sie klappte das Buch vorsichtig auf, überflog mit wachsamen Augen die Seiten, die schon geschrieben waren. Jeder dieser Seiten hatte eine eigene Geschichte zu erzählen, die wohl wichtiger ist als jener zu verdenken mochte.
Als sie auf einer halb vollen Seite angekommen war, drückte sie den Buchrücken durch und fing an zu schreiben. Sie fing vorsichtig an das gestrige Datum zu schreiben.

Keiner durfte in ihr Buch sehen. Es war ihres. Für ihre Gedanken und Gefühle. Als ihr Vater sich der Politik widmete, schenkten ihre Eltern es ihr um ein Ventil gegenüber der Öffentlichkeit zu haben. Um ihre persönlichen Meinungen und Gedanken zu teilen, was sie nicht in der Öffentlichkeit durfte, um den Ruf ihrer Eltern zu wahren.

Während Kennedy es sich in ihrem Zimmer bequem machte und eine Wärme im Raum lag, war wiederum die Anspannung beider Eltern, die in der Luft war wie ein kalter Windzug, der sich durch alle Räume zog.

Im Wohnzimmer standen Maia und Carter Caldwell gegenüber, als wäre der Raum ein unsichtbares Schlachtfeld. Noch immer trug Carter das Hemd von der Rede – die Krawatte locker um den Hals, das Sakko über dem Arm. Maia hatte sich bereits umgezogen, sie tauschte ihr schwarzes Pressekleid gegen einen weichen cremefarbenen Cardigan und Radler Shorts. Um sich komplett von dem gestrigen Tag zu lösen nahm sie sich die Flasche Rotwein und füllte ihr und ihrem Mann ein Glas ein.

Inheritance of SpotlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt