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Der Unfall

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Der silberne VW überholte einen LKW und neue Weiten an Autobahn breiteten sich vor ihm aus.

Er wurde schneller und rollte die lange Straße entlang. Lange rollte er schon so dahin. Zwischen Himmel und Straße und eingerahmt von zwei immer gleichen Lärmschutzwänden.

Es war ein wunderschöner Sommertag, die Ferien hatten begonnen und eine ausgeglichene Atmosphäre verbreitete unvermeidlich gute Laune. Die Insassen des Autos lachten ausgelassen.

Eine von ihnen war Marlies, sie saß auf dem Beifahrersitz und genoss die Stimmung. Ihre Haare kitzelten sie am Hals, sie waren immer noch sehr lang, aber sie hatte sich einen Stufenschnitt schneiden lassen, damit ihr im Sommer nicht immer so heiß war, unter ihren dicken blonden Mähne. Die neue Frisur stand ihr ausgezeichnet und Marlies gefiel sie auch, allerdings musste sie sich erst an das neue Gefühl gewöhnen. Aber dafür hatte sie ja jetzt genug Zeit, sie fuhr nämlich gerade mit ihrer Familie, das waren Caiden, ihr Verlobter und ihre beiden Töchter Jette und Mika, für vier lange Wochen nach Schweden. Sie seufzte glücklich.

Der Fahrtwind pfiff zwischen Autodach und Dachbox hindurch und erzeugte einen hohes Pfeifen. Marlies sah Caiden von der Seite an. Sein dunkel braunes Haar, das einen leichten Rotstich andeutete, viel in kurzen, sanften Locken an seinem Kopf hinab. Sie klebten in seinem Nacken und er kniff angestrengt die schokoladenbraunen Augen mit den auffallend dichten, langen Wimpern zusammen. Er fuhr schon bald zehn Stunden Auto und war sichtlich erschöpft. Gerne hätte Marlies ihn abgelöst, sie strich sich über den Bauch, doch das ging nicht mehr, denn sie war im achten Monat schwanger und sie passte kaum noch hinters Lenkrad. Vielleicht würde sie in Schweden gebären, aber das wäre nicht weiter schlimm, sie kannte eine gute Ärztin dort und war der schwedischen Sprache mächtig. Stattdessen legte sie nur ihre Hand auf seine Schulter und streichelte sie. Er lächelte und sein kleines Grübchen erschien auf seiner Wange. „Wann sind wir endlich da?" jammerte Jette, die jüngere Tochter. „Jette, wie weit kannst du schon zählen?" fragte Marlies. „Schon bis 108!", sagte Jette stolz. Marlies lächelte. „Zähl ganz langsam bis 108 und dann wirst du es hinter der großen Kurve sehen!" Jette begann zu zählen. Als sie bei 30 angekommen war, verhaspelte sie sich und fing noch einmal von vorne an.

Ihre Stimme war laut, aber Musik in den Ohren ihrer Mutter. In ihrer Stimme hörte man den Schalk, der ihr im Nacken saß. Marlies liebte die Art der beiden. Jette war fünf und Mika sieben.

Caiden betonte so oft, wie ähnlich die beiden Marlies waren. Alle hatten dunkelblonde, von der Sonne strähnenweise aufgehellte, lange Zottelhaare und ein paar Sommersprossen.

Sie gehörten zu der Sorte Menschen, die am liebsten den ganzen Tag draußen waren.

Immer wollten sie alles entdecken und sie hörten, rochen, sahen und fühlten Dinge, die anderen niemals auffielen. Sie waren so sensibel und doch frech und immer zu Energie geladen.

Im Sommer rannten sie immer barfuß durch die Gegend, nur ein leichtes Kleid am Körper.

Hüpften über Wiesen und Felder und sahen dem Gras beim Wachsen zu.

Sie fuhren und fuhren und Jette verhaspelte sich immer wieder mit ihren Zahlen. Nur deshalb ging Marlies Zeitplan auf. Endlich sagte Jette: „105, 106, 107 uuuuuund....-108!!!" Nichts. „Ich dachte, wir sind jetzt da!" Empörte sie sich. „Ja, sind wir ja auch, siehst du da vorne? Da kommt die große Kurve!" Jette und Mika kniffen die Augen zusammen.

„Schneller!!" rief Mika. Caiden lachte und trat aufs Gaspedal. Sie sausten das letzte Stück der Bundesstraße zur Abfahrt in rasantem Tempo entlang. Marlies krallte sich an ihrem Sitz fest.

Stony WaysWhere stories live. Discover now