that something between us

«Nick du Arsch, öffne sofort diese verdammte Tür!», brülle ich, während ich wild gegen die Tür hämmere.

Es ist Dienstagmorgen um sieben Uhr. In meinem Kopf tobt sich gerade eine Abrissbirne aus und meine Laune steckt im Erdgeschoss. Fünf Minuten später hämmere immer noch gegen diese Tür. Doch es tut sich nicht. Sie bleibt verschlossen.

Ich schnaube wütend: «Nick, ich bringe dich um, wenn du nicht sofort diese scheiss Tür öffnest!»

«Hallo Sonnenschein», erklingt eine raue fröhliche Stimme hinter mir.

Mein Herz rutscht in die Hose und ich erschrecke so heftig, dass ich gerade einen Schluckauf kriege. Na toll. Ich starre in das verschwitze Gesicht von Nick. Er schiebt mich zur Seite und öffnet die Tür zu seiner Wohnung.

«Was... Was zur Hölle? Wo warst du?», stottere ich.

«Ich war Laufen. Bestes Anti-Kater-Mittel aller Zeiten», sagt er, als wäre es das normalste der Welt: «Solltest du auch mal ausprobieren.»

«Starte gar nicht mit diesem Tonfall. Ich hasse dich und ich habe ein Hühnchen mit dir zu rupfen!», stampfe ich hinter her, als er durch den Flur gerade aus in sein Zimmer geht.

Mittlerweile habe ich meinen Schluckauf wieder unter Kontrolle bringen können.

«Was ist los?», fragt er, während er frische Kleidung aus seinem Schrank sucht.

«Warum konntest du ihn gestern nicht in der Hose behalten?»

«Ich darf tun und lassen was ich will. Ich bin Single.»
«Aber wir haben uns versprochen, nichts mit Freunden anzufangen.»

«Habe ich auch nicht.»

«Verdammt Nick. Jessica ist meine Laborpartnerin.»

«Ups. Das wusste ich nicht. Das hättest du mir vielleicht sagen sollen.»

«Ich dachte, wir hätten darüber gesprochen.»

«Aber warum ist das so schlimm Jules?»

«Weil sie heute Morgen um sechs vor meiner Tür stand und mich angeschrien hat, was für ein Arschloch mein bester Freund ist.»

«Shit. Das tut mir leid», er kratzt sich im Nacken.

«Soll es dir auch. Das nächste halbe Jahr wird Horror. Wenn ich mir nun, jeden zweiten Tag was von ihr anhören lassen soll, bring ich dich um. Sie ist die Dramaqueen in Person.»

«Jules, ich entschuldige mich wirklich, aber sie war gestern nicht gerade unschuldig und ich dachte, ich hätte meine Bedingungen klar dargelegt», mit diesen Worten zieht er sein verschwitztes Shirt über seinen Kopf und schmeisst es auf den Boden.

Verdammt! Wann ist Nick so heiss geworden? Sein Körper ist über und über mit Muskeln bepackt. Über sein Sixpack rinnen Schweissperlen, die dann vom Saum seiner Unterhose aufgesaugt wird. Nicht sein Ernst! Ich hebe meinen Blick wieder zu seinem Gesicht. Verflucht! Er hat mich gerade beim Starren erwischt. Sein grinsendes Gesicht zeigt mir deutlich.

«Wenn du was vom Nick-Kuchen haben willst, musst du leider warten Schätzchen. Ich muss jetzt unter die Dusche und nachher in meine Vorlesung.»

«Halt die Klappe Nick. Ich bin immer noch wütend auf dich, schon vergessen?»

«Ich mach es wieder gut. Filmeabend heute bei mir? Pizza und Nachtisch gehen auf mich.»

Sein Angebot ist so verlockend, dass ich nicht zweimal darüber nachdenken muss: «Darf ich den Film aussuchen?»

«Geht in Ordnung. Also, bis dann», mit diesen Worten huscht er aus der Tür.

Ich seufze und gehe zurück in meine WG. Ich habe die erste Stunde frei und da ich ja nun schonmal wach bin, kann ich die Zeit auch gleich nutzen. Wir haben gestern bereits unser erstes Projekt für die nächsten drei Wochen aufgetragen gekriegt. Ich setze mich an meinen Laptop und beginne mit der Planung. Listen liebend, erstelle ich gleich einen Ablauf mit Zeitplan. Eine Stunde später ist meine ganze Pinnwand mit Notizen und Plänen vollgepappt. Ich packe meine Kamera, Skizzenbuch und Schulbücher und mache mich auf den Weg zu meiner ersten Vorlesung.