that something between us

Jules

In der Mittagspause treffe ich Chad mit seinem Mitbewohner Jake auf dem Flur zur Mensa. Er drückt mir einen Kuss auf den Mund und händchenhaltend gehen wir unser Essen holen. Mit den vollbeladenen Tablets gehen wir nach draussen. Ich entdecke Savannah und Matt an einem Tisch. Direkt steuere ich zu ihnen. Chad und Jake folgen mir. Chad setzt sich neben mich und Jake gegenüber.

Ich drehe den Kopf zu Savannah: «Ihr wart gestern fantastisch. Wann hattet ihr Zeit zu üben?»

«Hatten wir eigentlich nicht. Wir haben uns kurz in der Mittagspause getroffen und nur die Setlist besprochen, eingespielt hat sich jeder für sich, da kein neues Lied dabei war.»

Ich starre sie an: «Wie macht ihr das nur?»

Sie winkt mein Kompliment mit einem Schulterzucken ab. Ich schmunzle. Savannah hatte nie was für Komplimente übrig. Das heisst, sie verteilt liebend gerne welche, aber selber winkt sie immer ab, als wäre es nichts.

Chad und Jake reden über eine Taktik beim Sport, wo ich sowieso nicht mitreden kann, da ich keine Ahnung habe. Also widme ich mich wieder meinem Essen. Ich stochere etwas lustlos in meinem Essen rum. Gerade als ich aufstehen und wieder in den Kurssaal gehen will, um noch was vorzubereiten, setzen sich Nick und seine anderen Mitbewohner Dave und Steve zu uns.

«Jules isst du dein Essen nicht mehr?», fragt mich Nick.

Ich strecke ihm meinen Teller hin: «Hier, du kannst es gerne haben.»

Chad sieht mich beleidigt an: «Mir wolltest du es nicht geben.»

«Du hast mich nicht gefragt.»

Nick hört auf zu essen und streckt den Teller wieder zu uns rüber: «Willst du ihn Chad?»

«Nein, schon gut. Iss.»

«Wieso denn das ganze Gejammer?», frage ich ein wenig genervt.

Er beantwortet meine Frage nicht, sondern startet wieder ein Gespräch mit Jake. Okay, danke auch. So habe ich keine Lust hier zu bleiben. Es nervt mich. Seit wir zurück sind, benimmt sich Chad irgendwie anders. Doch immer, wenn ich ihn darauf anspreche, winkt er ab und wechselt das Thema. Ich weiss nicht, ob es an mir liegt oder an ihm. Falls ich was falsch gemacht habe, weiss ich nicht was. Ich nehme mein nun fast leeres Tablet und stehe auf. Kurz murmle ich ein «bis später» zum Abschied und gehe davon. Zehn Minuten später erhalte ich eine Nachricht von Nick.

Alles okay bei euch?

Ja, ich glaube schon.

Filmeabend steht noch, oder?

Auf jeden Fall 😊

Ich habe schon überlegt, ob ich Nick mit einem romantischen Liebesfilm quälen soll, habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Ich will schon lange einmal Central Intelligence schauen. Den habe ich mir in den Ferien auf DVD gekauft, war aber nie dazu gekommen mir ihn anzuschauen. Heute Abend ist die Zeit dazu. Mit dem Film und einer Tüte Chips in den Händen, klopfe ich um halb acht an Nicks Tür. Diesmal etwas sanfter als heute Morgen. Er erzählt mir, dass wir sturmfrei haben und den Film in aller Ruhe im Wohnzimmer der vier Jungs schauen können. Als ich durch die Tür in den Eingang trete, riecht es bereits nach Pizza.

«In fünf Minuten gibt es Essen», verkündet Nick mir.

Ich schiebe den Film ein und setze mich auf die Couch, als Nick auch schon mit zwei Tellern zu mir kommt. Ich musste ihm nicht sagen, welche ich mag, dafür kennt er mich zu gut. Thunfisch, Oliven und Zwiebeln. Ich wedle mir etwas vom Duft entgegen, was Nick zum Lachen bringt. Beim Vorbeigehen drückt er auf Play. Im Nu verschlinge ich meine Pizza, obwohl sie frisch aus dem Ofen kommt. Die Wärme ist mir egal. Nach der ersten Hälfte des Filmes verschwindet Nick kurz in der Küche und kommt mit Cookies zurück.