抖阴社区

06| treadmill

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Chapter 6

___treadmill___



Schweigend lag Rosalind auf ihrem Bett. Es war keine Stunde vergangen, seitdem sie wieder in ihrem Zimmer war und trotzdem kreisten ihre Gedanken wieder um die drei Jungen von der Treppe. Sie waren nicht allein in ihrem Gang, das wusste das Mädchen. Alby, Newt und Minho hatten nichts über andere aus ihrem Gang gesagt, aber sie schienen noch andere zu kennen. Tief in sich spürte sie das Gefühl des Verrates, das mit jeder Sekunde wuchs. Ihr gesamtes Leben lang wurde sie angelogen, von WCKD und Doktor Barnes. Es gab mehr als nur zwei andere Kinder und niemand sagte ihr etwas darüber.

Seufzend griff Rosalind nach einem der vielen Comics, das neben ihrem Bett auf dem Boden lag. Abwesend fuhren ihre Augen über die Seiten, in denen ein blonder Held gerade seine Freunde aus den Fängen des Bösewichtes befreite. In ihrem Kopf konnte er fliegen und hat es so geschafft von dort zu entkommen. Im Comic schien er übermenschlich stark zu sein, aber das änderte nicht die Geschichte in ihrem Kopf. Unwillkürlich musste sie wieder an den blonden Jungen, Newt, denken.

Er wirkte freundlich, genau wie dieser Held vor ihren Augen. Alby hingegen schien eher der Anführer ihrer Gruppe zu sein. Stark, unerschrocken, misstrauisch und gleichzeitig beschützerisch. Er forderte Respekt, das war Rosalind von der ersten Sekunde an klar gewesen. Der dritte Junge, Minho, war in ihrem Kopf noch immer als seltsam abgespeichert. Er wirkte nett, beinahe so wie Newt, aber den forschenden Blick hatte er sich garantiert von Alby abgeguckt.

Unwillkürlich musste das Mädchen grinsen, während sie das Comic auf ihren Oberkörper sinken ließ und an die Decke starrte. Sie hatte neue Menschen kennengelernt, die sogar in ihrem Alter waren. Vielleicht könnten sie Freunde werden, überlegte sie beinahe aufgeregt. Immerhin wusste die Braunhaarige jetzt sehr genau, dass sie bei weitem nicht die Einzige bei WCKD war.

Ohne es zu wollen fielen ihre Augen langsam zu und mit dem Gedanken an die drei Jungen schlief sie, auf ihrer Bettdecke liegend, ein.

***

„Rosalind?", weckte sie eine dunkle Stimme. Automatisch flogen ihre Augen auf, fuhren durch den Raum, bis sie auf Doktor Barnes landeten. Er stand lächelnd in der Tür und sah zu ihr, während er in ihr Zimmer trat und die Tür wieder hinter sich schloss. Tatsächlich schien er stärkeres Lächeln zu haben, als es normalerweise bei ihm der Fall war. Rosalind wusste es nicht, aber der Mann war froh, dass sie das Experiment überlebt hatte.

„Hi.", antwortete sie stumpf. Es schien ihr nicht notwendig, so nett wie vor einer Woche zu sein. Er hatte sie verraten, sie hatte andere wie sie gefunden... Das Mädchen konnte sicher sagen, dass der Mann vor ihr für sie gestorben war.

„Du bist wach."

„Offensichtlich."

„Ich versteh dich, kleines-"

„Nenn mich nicht so.", zischte sie, was denn Mann leise seufzen ließ. Für eine Sekunde meinte sie Falten auf seiner Stirn erkennen zu können, aber dieses plötzliche Zeichen für sein Alter verschwand innerhalb von Sekunden. Stattdessen nickte er kurz, bevor er wieder ein leichtes Lächeln aufsetzte. So hatte Rosalind ihn kennengelernt, immer freundlich. Aber scheinbar hatte sie sich in ihm getäuscht.

„In Ordnung. Aber ich bin sicher, du hast fragen."

„Wann kann ich meinen Bruder wiedersehen?"

Es war die Frage, die sie ihm jeden Tag stellte, aber etwas in ihr hatte sich dabei verändert. Wo sie noch vor einer Woche all ihre Hoffnung in den Mann vor sich gesteckt hatte wusste sie jetzt, dass sie genauso gut Newt, Alby oder Minho fragen könnte. Sie war nicht mehr abhängig von einem Mann und es ließ sie sich sehr viel stärker fühlen.

JUST RUN (tmr, minho)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt