Enhanced ~ Yoonmin

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Peinlich berührt zuckte mein Blick sofort zu Boden: „Ich geh zurück zu 77... wenn sowieso alles richtig ist, was wir tun, dann kann ich genauso gut schlafen" nuschelte ich, schnappte meine Tasche und verschwand.

Scheiße, peinlichster Abgang jemals... Jetzt hatten wahrscheinlich wirklich alle verstanden, dass etwas mit mir nicht stimmte. Egal, solange sie mich damit in Ruhe lassen würden, sollten sie doch denken, was sie wollten.

Doch sie ließen mich anscheinend nicht in Ruhe... Als ich gerade mein Sport T-Shirt abgelegt hatte, flog plötzlich die Tür der Umkleidekabine auf.

„Jimin, rede endlich mit mir." Ich erkannte Yoongis Stimme, bevor er zwischen den Spinten auftauchte. Instinktiv verschränkte ich meine Hände vor meiner nackten Brust.

Als er mich entdeckte, grinste er ein wenig amüsiert. Meine Wangen glühten, während er mich kurz musterte. Doch schließlich wendete er sich ab: „Zieh dir was an, dann reden wir."

Da sein Blick mich nicht länger festhielt, kam endlich Leben in mich und ich zog mir schnell ein frisches Shirt über den Kopf.

„Worüber willst du reden?" fragte ich schließlich skeptisch.

Er schaute mich wieder an und sein Blick wurde ernst: „Du hast gesehen, wie ich Jay das Bewusstsein genommen habe, nicht wahr?"

Ich nickte stumm.

„Jimin, du musst wissen, dass ich das niemals mit dir oder sonst einem meiner Freunde tun würde" sagte er sofort in eindringlichem Tonfall.

Ich staunte, als ich verstand... Er dachte, ich wäre so komisch, weil ich Angst vor ihm hatte... und nicht, weil ich vor Peinlichkeit wegen des Kusses mit Jay im Boden versank.

Und im Prinzip stimmte seine Annahme ja auch. Ich hatte Angst vor ihm.

...Oh, welch hervorragendes Narrativ! Ich machte es mir direkt zu eigen: „Du bist einfach verdammt gruselig Yoongi... Und dass du Leute einfach verschwinden lassen kannst, macht dich auch nicht unbedingt sympathischer."

Ich meinte ein kurzes Lächeln über seine Lippen huschen zu sehen, doch schnell kehrte er zu seiner ernsthaften Miene zurück: „Aber ich setze meine Macht nicht für schlechte Dinge ein... genauso wenig wie du, Jimin. Also bestrafe mich bitte nicht länger dafür. Rede einfach wieder normal mit mir."

Ich konnte ihn gut verstehen... ich wusste schließlich ganz genau wie es war, für seine Fähigkeiten verurteilt zu werden. Ich schaute in seine Augen und ‚spürte' seine brennende Sorge, mich verschreckt zu haben. Unbewusst lächelte ich ihn an: „Ich ‚spüre' dich jetzt manchmal... machst du das mit Absicht?"

Yoongis Kiefer verhärtete sich auf der Stelle und ohne nachzusehen wusste ich, dass meine Bemerkung seine geistige Abwehr auf der Stelle geschärft hatte. Dieses Mal schien er es sogar mit voller Absicht getan zu haben.

Ich seufzte: „Nagut, ich werde dir vertrauen und einfach wieder ganz normal mit dir reden. Aber..." ich zögerte kurz. „Ehm also... bitte erzähle nicht herum, wie genau mein ‚Verhör' mit Jay abgelaufen ist... Dass... muss niemand genau wissen."

Er nickte bedächtig: „Du warst unglaublich an diesem Abend" murmelte er leise und beschämt senkte ich meinen Blick... Bitte nicht... ich wollte nicht hören, was er über diesen Abend zu sagen hatte. Ich wollte nur, dass er diesen Vorfall einfach vergessen und mit niemandem darüber reden würde.

„Wie du ihn mit wenigen Manövern überwältigt hast, war wirklich beeindruckend... Ich muss zugeben, ich habe deine Fähigkeiten bisher maßlos unterschätzt."

Autsch.

Professionelle Bewunderung... Das war es also, was mein Verhör mit Jay in Yoongi ausgelöst hatte.