The Universe Between Us | ?

"And there’s some things
I never told you
That cross my mind
From time to time

But now I’m here with you
And more than ready to
To walk that line
And call you mine

Cause I been thinking of you
Running around on my mind
Every morning and night"

Thinking About You - GLDN

- Sky -

„Ich kann einfach nicht aufhören an sie zu denken. Nie. Ich kann mir nicht vorstellen, sie nicht in meinem Universum zu haben."

Meine Beine sind auf einmal aus Wackelpudding. Zittrig greife ich nach der Lehne des Küchenstuhls, auf dem Alex sitzt, ebenfalls vollkommen regungslos. Durch den Bildschirm hindurch bohren sich Ace Augen in meine. Ich versuche seinen Blick festzuhalten, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Aber er starrt nur vollkommen paralysiert auf den Bildschirm. Das Bild ist zu pixelig, als dass ich es sehen könnte, aber ich ahne dennoch, was hinter seiner Stirn für ein Chaos herrschen muss.

Als er sich abrupt abwendet und wenige Sekunden später die Tür knallt, fühle ich mich, als hätte ich gerade absichtlich etwas Schlechtes getan, für das mich Ace für immer hassen wird. Als Romeo sich mit einem überforderten Schulterzucken zur Kamera dreht, stolpere ich ein paar Schritte nach hinten. Als ich mit den Kniekehlen an unser Sofa stoße, lasse ich mich nach hinten fallen.

Mein Atem geht so schnell, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen und mein Brustkorb hebt und senkt sich unkontrolliert. „Sky, hey." Alex setzt sich neben mich und tätschelt beruhigend meine Schulter. Für einige Sekunden werde ich tatsächlich ruhiger. Dann allerdings kommt mir ein Gedanke.

„Wusstest du es?", will ich von Alex wissen und analysiere seine Gesichtszüge bis ins kleinste Detail. Deswegen fällt es mir auch sofort auf, wie er seine Lippen zusammenpresst seinen Kiefer anspannt. „Ja", gibt er geradeheraus zu und bringt mich damit für einen Moment aus dem Konzept.

„Aber wieso..."

„Weil das sein größtes Geheimnis ist. Seit Jahren. Ich konnte es dir nicht sagen, niemals. Aber es tut mir trotzdem leid." Ich kenne Alex gut genug, um zu bemerken, dass ihm noch etwas auf der Zunge brennt. Aber er sagt nichts weiter, sondern sitzt einfach nur neben mir.

Nach ein paar Minuten einvernehmlicher Stille kann ich meine Gedanken nicht mehr für mich behalten. „Wieso hab ich nie irgendwas gemerkt? Wenn ich jetzt darüber nachdenke... Es hätte mir auffallen können. Vielleicht sogar müssen." Meine Unterlippe, auf der ich permanent herumbeiße, tut inzwischen schon weh. Aber das registriere ich kaum.

„Da kann ich dir leider nicht widersprechen." Alex Mund verzieht sich zu einem halb traurigen, halb amüsierten Schmunzeln.

„Gott, ich bin so dämlich." Schwer seufzend lasse ich mich tiefer in die Polster sinken. Auf einmal kommt mir ein Spruch in den Sinn, den meine Oma immer zu sagen pflegt, den ich aber stets mit einem resoluten Kopfschütteln abgetan habe. ‚Frauen und Männer können Freunde sein, keine Frage. Aber finden sie sich gegenseitig attraktiv, warum sollten sie dann nur Freunde sein?' Ich habe ihr immer widersprochen. Klar, ich fand Ace immer attraktiv. Und lustig. Und süß. Scheiße.

„Alex", beginne ich matt, meine Stimme leise, „ich wusste es eigentlich schon immer. Seit ich ihn zum ersten Mal gesehen hab. Das ist mir vor kurzem klar geworden." Ich drehe meinen Kopf zu ihm. Verständnislos schüttelt er den Kopf.

„Was wusstest du? Dass er dich liebt?" Seine Worte lassen die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder aufwachen. Ich glaube, wenn ich Ace Worte an Romeo nur noch ein einziges Mal Revue passieren lasse, wird mein Gehirn zu Muß.