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experiment h236

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Chapter 3

___experiment h236___



-  2 Year later -

Die versprochenen Monate, bis Rosalind ihren Bruder endlich wiedersehen konnte, zogen sich zu zwei Jahren. Jeden Tag stand sie auf, zog sich ihren schwarzen Pullover und die graue Hose an und wartete auf ihren Lehrer. Das fast zwölfjährige Mädchen konnte sich nicht über ihr Leben beklagen.

Es war bei weitem nicht mehr so langweilig, wie es einmal war. Während sie vor etwas mehr als einem Jahr noch die Hälfte ihres Tages Zeit für sich hatte und sich mehr langweilte als irgendetwas anderes zu tun, fiel sie an diesen Tagen jeden Abend müde in ihr Bett.

Das lag nicht nur daran, dass ihr Unterricht anspruchsvoller geworden war. Die vielen Stunden logisches Denken ließen ihren Kopf brummen und sie war jedes Mal froh, dass sie dieses Fach mit Doktor Barnes hatte. Rosalind wollte nicht vorstellen, wie sehr sie sich mit ihrer anderen Lehrerin gequält hätte.

Allerdings war der Unterricht bei weitem nicht mehr das Einzige, was ihren Tag füllte. Seitdem das letzte Experiment an ihr durchgeführt wurde, verbrachte sie jeden Tag mindestens drei Stunden in den Laboren in den unteren Etagen. Die verschiedensten Menschen nahmen ihr Blut ab und testeten ihre Gesundheit, bevor sie auf ein Laufband geschickt wurde.

Rosalind verwirrte die ganze Prozedur und die zwei Stunden auf dem Laufband, aber sie ließ es einfach über sich ergehen. Sie hatte vor einigen Monaten gelernt, dass sie ohnehin keine Antworten auf ihre Fragen bekommen würde. Sie wusste nicht, was während des Experimentes an ihr verändert wurde, sie wusste nicht wann genau sie ihren Bruder wiedersehen durfte.

Sie hatte oft nach Marc gefragt, aber Doktor Barnes hatte jedes Mal das gleiche geantwortet. In ein paar Wochen. Diese Antwort machte sie auf keiner Ebene glücklich, aber sie musste damit leben. Die Ärzte in den Laboren sprachen nicht mit ihr, somit war der Doktor ihre einzige Quelle für Informationen, die schon seit Monaten versiegt war.

Aber auch, wenn das Mädchen keine Antwort bekam und ihr nur gesagt wurde, dass sie einfach warten sollte, konnte sie es nicht einfach auf sich ruhen lassen. Jeden Abend, wenn die Stille und Ruhe in ihr einsames Zimmer eingekehrt war, fingen ihre Gedanken an, um den fremden Jungen zu kreisen.

Sie hatte ihn seit dem Zwischenfall in dem Labor vor etlichen Monaten nicht mehr gesehen und das verwirrt sie. Dieser Junge war der eindeutige Beweis, dass sie und ihr Bruder nicht allein bei WCKD waren. Sie waren nicht die einzigen Kinder und vielleicht würde es sogar andere Mädchen geben.

Darüber hatte Rosalind schon oft nachgedacht. Sie könnte Freunde finden, sobald sie Doktor Barnes davon überzeugen konnte, dass er sie zu den anderen lassen würde. Der Mann hatte in ihrer Gegenwart noch kein einziges Wort über den Jungen oder über andere Kinder verloren, aber das Mädchen hatte gelernt, allein zu denken.

Wofür sonst war der ganze Unterricht?

Stumm trommelte das grünäugige Mädchen auf ihrem Tisch, während sie auf Doktor Barnes wartete, der sie zu den Laboren abholen sollte. Sie könnte den Weg auch allein finden, aber er hatte ihr ausdrücklich verboten ihr Zimmer allein zu verlassen. Ihre Tür war nicht verschlossen, aber seine Mahnungen hielten sie davon ab, auch nur einen Fuß auf den Gang zu setzten.

Zugegeben, tief in ihr sehnte sie sich danach das Gebäude zu erkunden. Sie könnte neue Räume finden, aber besonders wichtig war ihr, dass sie andere Kinder finden könnte. Andere Menschen, die wie sie waren. In ihrem ganzen Leben hatte Rosalind nur mit zwei Menschen wirklichen Kontakt. Sie konnte sich an ihren Bruder erinnern, aber sie hatte schon so lange nicht mehr mit ihm gesprochen, dass sie vergessen hatte, wie sich seine Stimme anhörte.

JUST RUN (tmr, minho)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt