抖阴社区

memory loss

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Chapter 15

___memory loss___



Der Tisch vor dem Mädchen war weiß. Ebenso wie die Wände, ihre Kleidung, die Handschellen um ihre Handgelenke. Nur ihre Handgelenke waren rot von dem Blut, was aus ihrer aufgekratzten Haut kam. Sie hatte versucht, ihre Hand durch die engen Handschellen zu zwängen, aber es hatte nicht funktioniert. Stattdessen leuchteten ihre Handgelenke nun rot, in einem komplett weißen Raum.

Die Haare des jungen Mädchens waren zerzaust, ihre Augen von all den Tränen rot unterlaufen. Das weiße Top an ihrem Oberkörper widerte sie an, aber sie musste es ignorieren. Unruhig wippte ihr linker Fuß auf und ab, um in der Stille nicht komplett verrückt zu werden.

Die ebenfalls weiße Tür öffnete sich nach mehr als 10 Stunden der Stille das erste Mal und Janson trat ein. In seiner Hand hielt er einen Stapel Papier, aber Rosalind schenkte dem keine Aufmerksamkeit. Stattdessen starrte sie nur weiter vor sich gegen die Wand, umhüllt von der Stille.

"Rosalind. Was hast du dir bei dieser Aktion gedacht?", fragte der Mann ruhig. Das Mädchen allerdings ignorierte ihn weiter, was ihn laut ausatmen ließ. Langsam setzte er sich auf den ebenfalls weißen Stuhl dem Mädchen gegenüber, aber sie sah nicht zu ihm. Die grünen Augen starrten auf einen Punkt weit hinter ihm und schenkten ihm keinerlei Aufmerksamkeit.

"Du hast Glück, dass du wichtig bist. Du hast Glück, dass du ein Teil von Phase 1 bist. Du wirst als nächstes in das Labyrinth kommen, auch wenn das eigentlich nicht der Plan war. Wir können es nicht riskieren, dass du bei uns bleibst.", sagte der Mann, bevor er seufzte. "Siehst du nicht, wie schwer du uns das hier machst? Was ist passiert, dass du dich so gegen uns auflehnst? Wir stehen auf der selben Seite, du und ich. Auf der Seite der Hoffnung, des Friedens und der Heilung. Willst du das alles wirklich aufs Spiel setzen, nur weil du frei sein willst?"

Das Mädchen blieb stumm, ihre Augen weiter auf die weiße Wand hinter Janson gerichtet.

"Dein Leben gegen das von Millionen Menschen. Die Prioritäten sollten klar sein. Aber anstatt klug zu sein und an das größere Wohl zu denken, riskierst du dein Leben und das deines Bruders, um eine kurze Freiheit zu erleben. Lass mich ehrlich sein, Rosalind. Ihr hättet keinen weiteren Monat überlebt. Du wärst genauso geendet, wie dein Bruder."

Diese Worte ließen das Mädchen zum ersten Mal reagieren. Ihr Blick flog zu Janson, der sie eisern anstarrte. Er machte keinen Hehl daraus, dass er die Dreizehnjährige nicht ausstehen konnte. Sie war aufmüpfig und rebellisch. Beides Eigenschaften, die sie zu seinem Problem machten. Aber sie war h236, eines der wichtigsten und viel versprechendsten Experimente WCKDs. Sie war wichtig, auch wenn sie ein deutliches Problem darstellte.

"Wie geht es Adrian?"

Ihre Stimme war gebrochen und leise, aber ihre Augen waren eisern. Sie hatte Angst, aber sie wollte es nicht zeigen. Janson wusste es genau, aber er schüttelte nur den Kopf.

"Ich kenne niemanden mit dem Namen Adrian."

Das Gesicht des Mädchens verzog sich, denn sie wusste ganz genau, worüber der Mann vor ihr redete. Adrian war der wahre Name ihres Bruders. Es war der Name, den er von ihren Eltern bekommen hatte. Rosalind hatte keine Erinnerungen mehr an ihre Mutter oder ihren Vater, aber Adrian konnte ihr Geschichten von ihnen erzählen. Er hatte eine Verbindung zu seinem Namen, im Gegensatz zu Rosalind. Er hasste seinen Namen von WCKD, Rosalind kannte es nicht mehr anders.

Mit sichtlicher Überwindung seufzte sie leise, ihre Finger verschränkten sich leicht miteinander. Es war eine komplette Demütigung und sie wusste es, ebenso wie Janson es wusste. Ein widerliches Lächeln hatte sich auf seinem Gesicht gebildet, aber Rosalind durfte ihn nicht verärgern. Sie wollte Antworten, also musste er sein Spiel nach seinen Regeln spielen.  

JUST RUN (tmr, minho)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt