"Wie geht es Marc?"
"Er kommt durch. In ein paar Wochen wird es so aussehen, als ob nie etwas mit ihm passiert ist."
"Ihr hättet ihn fast getötet.", sagte das Mädchen ruhig, aber die Verachtung und Wut in ihrer Stimme war klar zu hören.
"Du hast uns den Weg dazu bereitet. Wärt ihr sicher in euren Zimmern geblieben, hätten wir euch nicht suchen müssen. Hättest du ihn nicht zu einer Flucht überredet, hätten wir nicht auf ihn schießen müssen. Es ist deine Schuld, dass er beinahe gestorben wäre."
Die Worte hingen in der Luft und Rosalind stimmte ihnen im Stillen zu. Ohne sie wäre er sicherer gewesen, unverletzter. Aber sie wollte Janson nicht die Genugtuung geben, dass er recht hatte. Stattdessen richtete sie sich auf ihrem weißen Stuhl auf und starrte dem Mann in die Augen.
"Hättet ihr uns gehen lassen, würdet ihr euch viel Arbeit ersparen."
"WCKD braucht euch. Ihr gehört zu Phase 1 und ihr gehört zu WCKD."
"Wir gehören zu unseren Eltern."
"Eure Eltern sind tot! Vermutlich sind sie Cranks, vielleicht liegen ihre Leichen auch in ihrem Haus, schon halb verrottet! Sie haben euch zu uns gegeben, weil sie sich nicht um euch kümmern konnten. Sie haben euch zu uns gegeben, weil wir euch Sicherheit geben können und das hat sich nicht geändert!", schrie er nun. In den Augen des Mädchens war Angst zu erkennen, aber ihre Körperhaltung hatte sich nicht geändert.
"Ihr habt genug Kinder hier, die freiwillig mitarbeiten! Reicht das nicht? Warum können wir nicht selbst bestimmen, wie unser Leben aussehen wird?!", schrie sie ihn nun ebenfalls an. "Ihr habt Thomas, er rennt euren Befehlen doch nur so hinterher! Nehmt ihn, aber lasst uns gehen!"
Die Schreie des Mädchens verstummten, als die flache Hand des Mannes auf ihre Wange traf. Sofort verstummte sie, ihre grünen Augen weiteten sich. Rosalind wusste nicht, warum sie so geschockt reagierte, aber diese Aktion machte sie sprachlos. Sie wurde von diesen Menschen bedroht, ausgenutzt, aber niemals geschlagen.
"Bist du jetzt ruhig? Endlich.", murmelte Janson leise und Rosalind konnte spüren, wie sich Tränen der Verzweiflung und Wut in ihren Augen sammelten.
"Fängst du jetzt auch noch an zu weinen? Ich hätte mehr von dir erwartet, Rosalind. Du musst einfach akzeptieren, dass du noch ein Kind bist. Du bist keine Kämpferin, du kannst dich nicht wehren. Du bist zu schwach für dieses Leben."
Jedes seiner Worte zerriss ihr zerbrochenes Herz weiter und die Verzweiflung in ihr wurde immer größer. Stumm starrte sie zu dem Mann, der auf der anderen Seite des Tisches stand und ballte immer wieder ihre Hände zu Fäusten, um seine Worte zu ignorieren.
"Du bist es nicht wert zu leben. Du kämpfst für ein Leben, welches niemals deines war. Du bist nichts weiteres als eine Nummer in unserem System und du wirst nie mehr sein."
Diese Worte ließen ihr Inneres endgültig platzen und ohne einen weiteren Hintergedanken sprang sie auf, stütze sich praktisch auf den älteren Mann und schlug mit aller Kraft auf ihn ein. Sie landete zwei Treffer, bevor er es schaffte sie von sich zu drücken. Keine Sekunde später spürte sie erneut seinen Schlag auf ihre Wange, der sie zu Boden taumeln ließ. Leise keuchend versuchte sie sich aufzurappeln, aber bevor sie überhaupt auf ihren Knien war, traf sie ein Fuß in ihren Bauch.
Leise stöhnte sie auf und sank zurück auf den Boden, wo die Tritte nur noch gezielter ihre Rippen trafen. Ohne etwas tun zu können lag Rosalind dort, vor Schmerz fast schreiend, an die Decke starrend. Nach einigen Minuten hörten die Tritte endlich auf und hinterließen nur das kurze Keuchen des Mannes.

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JUST RUN (tmr, minho)
FanfictionBecause we are just kids, who grew up to fast. Das M?dchen, an dem die Cranks einfach vorbeilaufen, ohne sie wahrzunehmen. Sie kann sich selbst nicht erkl?ren warum, aber es rettete ihr mehr als nur einmal das Leben. Rose, benannt nach der Chemike...
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