Zeke schleifte Isa ohne viele Worte weiter durch die staubigen Flure, bis sie an einem alten Wartungsraum ankamen.
Die Tür hing schief in den Angeln, die Luft roch nach Metall und altem Öl.
Er stieß sie unsanft hinein.
Ein einzelner, rostiger Pfeiler in der Mitte des Raumes wurde ihr neues Gefängnis.Ohne Zögern drückte Zeke Isa gegen den kalten Stahl, schlang das Seil erneut um ihre Handgelenke und band sie grob fest.
Er achtete nicht darauf, ob die Stricke in ihre Haut schnitten.
Nicht diesmal.Er zog den Knoten so fest, dass Isa leise aufkeuchte.
Gut.Sein Atem ging schwer, seine Gedanken waren verschwommen vom stechenden Schmerz, der sich wie glühende Nadeln durch seinen rechten Arm bohrte.
Sein gesamter Körper fühlte sich schwer an, jeder Schritt kostete ihn mehr Kraft, als er zugeben wollte.Er taumelte ein paar Schritte rückwärts, fort von ihr.
Lehnte sich schließlich gegen die kalte Wand und ließ sich langsam daran hinuntergleiten, bis er auf dem Boden saß.
Sein Rücken prallte hart gegen das Mauerwerk, aber der dumpfe Aufprall war nichts im Vergleich zu dem brennenden Schmerz, der ihn durchzuckte.Er fluchte leise zwischen zusammengebissenen Zähnen.
Seine Finger griffen fahrig nach den Schnallen und Riemen, die seinen Mantel und die Rüstung auf seinem Oberkörper zusammenhielten.
Mit einer Mischung aus Ungeduld und Erschöpfung löste er sie, Stück für Stück.Sein Mantel fiel schwer zu Boden, zusammen mit dem schützenden Leder, das normalerweise seine Bewegungen unterstützte und verbarg.
Langsam, vorsichtig, schälte er das Shirt von seiner Haut, und der Blick auf seinen verletzten Arm ließ selbst ihn für einen Moment den Atem anhalten.
Die Haut war tief verfärbt, dunkles Rot mischte sich mit einem giftigen Blau.
Ein hässlicher Abdruck der Eisenstange zeichnete sich deutlich ab, als hätte jemand ein Brandzeichen auf seinen Arm gedrückt.
Die Schwellung war massiv, der Muskel darunter fühlte sich gespannt und heiß an.
Er konnte den Arm kaum noch heben.Zeke legte den Kopf kurz zurück gegen die Wand, schloss die Augen und atmete langsam durch.
Er musste sich zusammenreißen.
Er durfte jetzt keine Schwäche zeigen – nicht vor ihr.Er öffnete die Augen wieder und sah zu Isa hinüber.
Sie war blass, ihre Augen riesengroß, fixierten ihn – zwischen Furcht und etwas anderem schwankend. Vielleicht... Entsetzen? Mitleid?
Scheiß drauf.Er schnaubte leise und sah wieder auf seinen Arm.
Ein Teil von ihm wollte einfach die Augen schließen, für einen Moment alles vergessen.
Doch ein anderer, älterer, dunklerer Teil in ihm brannte weiter."Das hast du gut hingekriegt," murmelte er in Richtung Isa, seine Stimme rau und erschöpft.
Er rieb sich vorsichtig über den verletzten Arm, biss die Zähne zusammen, als ein stechender Schmerz durch ihn zuckte.
Egal.
Das würde nicht reichen, um ihn zu stoppen.Er war schon mit schlimmerem fertiggeworden.
Aber... es veränderte etwas zwischen ihnen.
Ein unausgesprochenes Gesetz war gebrochen worden.Er war nicht mehr nur der Jäger.
Und Isa war nicht mehr nur Beute.Sie war eine Herausforderung geworden.
Eine echte.Sein Blick glitt wieder zu ihr.
Sie zuckte kaum merklich zusammen, als sich ihre Blicke trafen.
Zeke grinste schief, auch wenn das Grinsen alles andere als freundlich war.

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No Way Out | Eine Julien Bam FF
FanfictionAls Isa in einer verlassenen Industriehalle aufwacht, wei? sie nicht, wie sie hierhergekommen ist. Doch sie ist nicht allein. Eine Gestalt mit brauner Kapuze, einem vermummten Gesicht und einer grotesken Brille tritt aus den Schatten. Der Sandmann...