抖阴社区

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Ein kaltes, unangenehmes Ziehen riss Isa aus dem Schlaf.
Ihr Körper fühlte sich schwer an, ihre Glieder steif und schmerzhaft, als hätten sie sich über Nacht in Blei verwandelt.

Verwirrt blinzelte sie in die Dämmerung des riesigen Raumes.
Es dauerte einen Moment, bis ihr Gehirn begann, die Welt um sie herum wieder zusammenzusetzen:
Der muffige Geruch nach nassem Stein, das gleichmäßige Trommeln des Regens draußen, das feuchte Kratzen von Schmutz auf ihrer Haut.

Und dann die Schmerzen.
Sie waren überall.
Überdeckten alles.

Isa stöhnte leise, als sie sich leicht bewegte und plötzlich bemerkte sie etwas, das sie schlagartig wach machte.

Ihre Handgelenke.
Verbunden.
Sauber.

Ihr Blick flog nach unten.

Unter den notdürftig geflickten, dreckverkrusteten Ärmeln ihrer Kleidung sah sie, dass jemand - er - ihre Wunden versorgt hatte.
Auch an ihren Armen und Beinen waren nun grobe, aber sorgfältig angebrachte Verbände zu erkennen.
Sogar die tiefere Schnittwunde an ihrem Oberschenkel war notdürftig behandelt worden.

Panik keimte in ihr auf.

Sie sah sich um, ruckartig, obwohl jede Bewegung wehtat.
Und dann entdeckte sie ihn.

Zeke saß ein paar Meter entfernt an der gegenüberliegenden Wand, die Beine locker ausgestreckt, den Kopf gegen die kalten Steine gelehnt.
Seine Augen waren offen.
Er beobachtete sie.

Still.

Reglos.

Wie ein Raubtier, das geduldig auf den nächsten Fehltritt seiner Beute wartete.

Isa zwang sich zu atmen, tief und ruhig.
Sie durfte keine Schwäche zeigen.

Nicht jetzt.

Nicht vor ihm.

"Warum...?" Ihre Stimme brach und sie hasste sich dafür.

Zeke hob leicht eine Augenbraue.
Langsam, wie jemand, der unendlich viel Zeit hatte.

"Warum was?" fragte er in einem Tonfall, als hätte sie ihn um das Wetter gebeten.

Isa rang einen Moment mit sich, dann deutete sie ungeschickt auf die Verbände.
Die Seile um ihre Handgelenke waren gelockert worden, aber nicht entfernt, eine klare Botschaft.

"Das hier... das hast du gemacht."

Er zuckte mit den Schultern, als wäre es keine große Sache.
"Du hättest sonst nicht mehr lange durchgehalten."

Sie starrte ihn an, suchte nach einer Spur von Spott, von Schadenfreude in seinem Gesicht.
Doch da war nichts.
Nur diese nüchterne, kalte Gleichgültigkeit.

Fast noch schlimmer.

"Willst du mich gesund pflegen, damit ich besser weglaufen kann?" fauchte sie und spürte, wie sich ihre Wut trotz der Schwäche in ihr aufbäumte.

Zeke schnaubte amüsiert, legte den Kopf leicht schief.

"Du läufst ohnehin wieder weg, sobald du kannst," stellte er fest, als wäre es eine unwichtige Tatsache. "Das ist deine Natur."

Isa presste die Lippen zusammen, hielt seinen Blick.

In ihrem Inneren rasten die Gedanken.
Was war er?
Was wollte er wirklich?

Er hatte sie brutal gejagt, sie gefangen, verletzt und jetzt saß er einfach da und tat so, als wäre er ihr verdammter Arzt?

Sie zog an den Seilen.
Testete, wie viel Spielraum sie hatte.
Nicht genug.

No Way Out | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt