Ein dumpfer Schlag traf Zekes Seite – Isas Ellbogen. Schmerz pulsierte auf, ein Echo an den Rippen. Und kurz darauf: ein Tritt. Hart, nicht gezielt genug, um ihn wirklich zu Fall zu bringen, aber deutlich.
Zeke lachte auf, spuckte etwas Blut aus, das noch immer aus seiner Nase lief.
„Das ist alles?" höhnte er.Und doch: Etwas in ihm knisterte, lebte. Sie war zäh. Wild. Nicht nur ein Opfer mit Krallen. Sie war ein Sturm, der vergessen hatte, wie man sich unterwirft.
Er ging wieder auf sie los, schnell, geschmeidig. Isa wich zur Seite, ließ ihn an sich vorbeihechten, duckte sich unter seinem Arm hinweg. Ihre Faust traf sein Kinn, ließ seinen Kopf leicht zur Seite schnellen. Im Gegenzug riss er sie an der Schulter herum, verpasste ihr einen Stoß gegen die Hüfte. Kein Knochen brach, kein Blut floss, aber es war ein roher Tanz, ein unbändiger Schlagabtausch.
Zeke grinste.
Wirklich interessant.Mit einem Satz sprang er über ein altes Förderband hinweg, landete auf der anderen Seite, während Isa sich zwischen umgestürzten Kisten hindurchzwängte. Er jagte sie quer durch die verlassene Halle, ihre Schritte hallten durch das leere Gemäuer wie der Rhythmus eines uralten Lieds.
„Du läufst hübsch, Isa", rief er hinter ihr her, das Lächeln in seiner Stimme deutlich.
„Schnell. Zäh. Wütend. Aber was bringt's dir?"Sie antwortete nicht, nur ein kurzer Blick über die Schulter. Ihre Augen waren scharf, kampfbereit.
„Du weißt, dass ich dich irgendwann einhole", rief er weiter. Seine Stimme schnitt durch die Luft wie ein Messer. „Dann breche ich dir vielleicht den Willen... oder das Herz. Was meinst du, was zuerst nachgibt?"
Isa wirbelte herum und warf etwas Schweres – ein verrostetes Zahnrad. Zeke duckte sich knapp. Es krachte gegen die Wand.
„Komm schon, du kannst dich besser wehren!"
Er lachte.
Dann wurde seine Stimme tiefer, samtiger, während er langsam näher kam. „Oder hab ich dich etwa schon verunsichert?"Sie fauchte etwas Unverständliches, klang nach einem Fluch.
Zeke trat wieder näher, sein Blick glitt über sie.
„Du zitterst, Isa. Ist es die Wut? Oder... ist es was anderes?" Er neigte leicht den Kopf. „Ich meine – zwischen uns knistert's doch ganz nett, oder nicht?"
Ein verschlagenes Lächeln.
„Ein bisschen Gewalt, ein bisschen Nähe. Schon gefährlich sexy, das Ganze."Isa stoppte, einen Moment zu lange. Der Hauch von Verwirrung, die Anspannung in ihren Schultern, der kaum sichtbare Hauch von Röte, der über ihre Wangen zog – er sah es.
Sie wankte. Nur für einen Herzschlag.
Zeke nutzte es, stürmte vor, griff nach ihrem Arm.
Doch Isa reagierte. Schnell.
Sie duckte sich, trat ihm mit voller Wucht gegen den Oberschenkel, dass er nach hinten taumelte.
„Fass mich nochmal so an, und ich brech dir den verdammten Kiefer", keuchte sie.Zeke schnaufte und lachte trotzdem.
„Da ist sie wieder", murmelte er. „Meine bissige Isa."Er rieb sich das Bein, trat zurück, in Lauerstellung.
Ihr Atem ging stoßweise, Schweiß glänzte an ihren Schläfen, doch in ihren Augen brannte noch immer dieses wilde Feuer.Er war nicht enttäuscht. Nicht im Geringsten.
Denn es gab keine größere Befriedigung, als mit jemandem zu kämpfen, der wirklich zurückschlug.Der Kampf setzte sich fort wie ein unablässiges Gewitter. Isa schlug mit aller Kraft zu, ihre Ellbogen fuhren in Zekes Seite, ihre Knie zielten auf seinen Magen, seine Rippen. Und Zeke – er wich aus, nahm Treffer einsteckend entgegen, mal mit einem Knurren, mal mit einem schiefen Grinsen.

DU LIEST GERADE
No Way Out | Eine Julien Bam FF
FanfictionAls Isa in einer verlassenen Industriehalle aufwacht, wei? sie nicht, wie sie hierhergekommen ist. Doch sie ist nicht allein. Eine Gestalt mit brauner Kapuze, einem vermummten Gesicht und einer grotesken Brille tritt aus den Schatten. Der Sandmann...