抖阴社区

11

179 25 30
                                    

Zeke trat gegen den Mechanismus der Falle, der nun nutzlos in der Wand schlummerte, und ließ ein wütendes Knurren hören. „Verdammte Göre..." Er stieß die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während seine Stiefel hart auf dem Boden hallten.

Sie war entkommen. Schon wieder.

Ein dünner Schleier aus Rauch wallte um seine Finger, während er die Hand zur Faust ballte. Die Magie in ihm brodelte, zuckend, zornig, bereit, alles in seiner Nähe zu verschlingen. Doch er zwang sich zur Ruhe. Nur nicht jetzt... nicht in Rage den halben Bau abfackeln. Noch nicht.

Er atmete tief ein, ließ seinen Blick durch den verstaubten Flur gleiten. Ihre Spuren waren noch sichtbar, undeutliche Fußabdrücke im Dreck, Kratzspuren, ein halb durchtrenntes Seil. Und wieder hatte sie ihn überrascht. Wieder hatte sie sich aus seinem Griff gewunden.

Ein bitteres Lächeln kroch über seine Lippen, doch es erreichte nicht seine Augen. Die glommen vor kaltem Zorn.

„Du bist wirklich etwas Besonderes, Isa," sprach er in die Leere. Seine Stimme hallte sanft wider, als würde er sie direkt ansprechen, obwohl sie längst nicht mehr zu sehen war. „Weißt du... ich hab dich vor ein paar Tagen gefunden. Im Dreck. Bewusstlos. Sahst nicht gerade aus, als hättest du nen Plan."

Er begann wieder zu gehen. Langsam, durch die Flure, mit einem gleichmäßigen Rhythmus, als wäre es ein Spaziergang und keine Jagd. „Ich hab da gestanden und dich einfach angestarrt. Hab mich gefragt, was ein Mensch wie du freiwillig an so einen Ort zieht. Dachte erst, du wärst verrückt. Vielleicht warst du's. Bist du's immer noch."

Sein Tonfall wurde kälter.

„Aber jetzt frage ich mich... geilst du dich vielleicht daran auf, vor mir wegzulaufen? Macht's dich wach? Lebendig? Kribbelt's dir in der Haut, Isa?" 
Ein schnaubendes, dunkles Lachen fuhr durch den Flur. Es klang, als gehöre es zu jemandem, der langsam den Verstand verlor oder ihn bewusst losließ, weil es sich gut anfühlte.

„Du hast keine Ahnung, was passiert mit den Dingen, die mir weglaufen. Die, die denken, sie könnten mir entwischen..." Er streckte die Arme aus, ließ die Fingerspitzen über eine zerbrochene Fensterbank gleiten. Dann ballte er erneut die Fäuste.

„Aber du wirst es lernen. Ob du willst oder nicht." 
Er sprach leise, fast zärtlich, als wäre es ein Versprechen.

Doch innerlich war es kein Spiel mehr. Die Faszination, die sie anfangs begleitet hatte, war überdeckt von der Gier nach Kontrolle, nach Strafe, nach Beendigung dieses Tanzes.

Isa hatte ihn unterschätzt. Schon wieder.

Und das würde sie bereuen.

Zeke hielt inne. Der Staub in der Luft flirrte in den dünnen Lichtstrahlen, die durch das zerbrochene Fenster sanken. Seine Schultern hoben und senkten sich schwer. Der Zorn brannte in seinem Brustkorb, heiß und beißend, aber darunter regte sich zum ersten Mal ein anderer Gedanke. Ein dunkler, kalter Impuls.

Vielleicht sollte ich sie einfach umbringen.

Er runzelte die Stirn, fast überrascht über sich selbst. So klar, so direkt war ihm der Gedanke noch nie durch den Kopf geschossen. Doch dann schüttelte er ihn ab, schob ihn mit einer abrupten Geste beiseite, als hätte er etwas Ekelhaftes berührt.

Nein.

Nein.  
Das wäre zu einfach. Zu schnell. 
Und zu endgültig.

Er wollte ihr weh tun. Richtig weh. Nicht nur körperlich – nein, das war zu plump. Es musste tiefer schneiden. Sie sollte wissen, dass sie hier nichts zu sagen hatte. Dass sie keine Kontrolle hatte. Kein Entkommen. Kein Sieg.

No Way Out | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt