Zekes Knie drückte in Isas Oberschenkel, seine Hände umschlossen ihre Handgelenke fest, fast schmerzhaft, doch er war vorsichtig genug, sie nicht zu verletzen – noch nicht. Ihr Atem ging stoßweise, ihre Brust hob und senkte sich schnell, während sie sich unter ihm wand. Ihre Haare klebten an der Stirn, Staub und Schweiß mischten sich auf ihrer Haut.
„Sag mir jetzt endlich, wie du hierher gelangt bist!" knurrte er. Sein Blick brannte sich in ihren. „Oder hast du noch immer keine Antwort?"
Isa schnappte nach Luft. Ihre Finger krallten sich in den staubigen Boden unter ihr, suchten nach irgendetwas, das sie ihm entgegenwerfen konnte – wörtlich oder verbal. Stattdessen schoss ihr wieder nur Wut durch den Kopf. Sie fixierte seine Augen, hielt dem Blick stand, so gut sie konnte.
„Ich hab dir schon gesagt, dass ich es nicht weiß!", keuchte sie. „Aber du hörst ja nicht zu, du verdammter Psychopath!"
Zeke lachte leise, fast amüsiert. „Psychopath? Hm, schmeichelhaft. Vielleicht." Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. „Aber vielleicht bin ich auch einfach nur das Resultat davon, zu lange mit Lügnern wie dir zu tun gehabt zu haben."
„Ich lüge nicht!" fauchte Isa und versuchte, sich erneut zu befreien. Doch seine Position war zu stabil. Er hatte sie im Griff – körperlich. Doch in ihren Augen flackerte weiter ein Trotz, den er nicht brechen konnte.
Zeke schnaubte. „Du bist hier, du atmest meine Luft, du gehst durch meine Räume. Und du willst mir erzählen, dass du keine Ahnung hast, wie du hergekommen bist?"
„Ich bin einfach aufgewacht, verdammt nochmal!" Ihre Stimme bebte, aber nicht vor Angst, vor Zorn.
Ein Moment der Stille entstand. Nur der Wind, der durch den offenen Innenhof strich, war zu hören. Zeke sah sie einen langen Moment an, seine Stirn gerunzelt, als würde er wirklich überlegen, ob er ihr glauben sollte.
Isa hörte kaum noch, was Zeke sagte. Sein Dröhnen in ihren Ohren war wie das Grollen eines nahenden Gewitters. Er hielt sie weiter fest, seine Finger wie eiserne Fesseln um ihre Handgelenke geschlungen. Ihr ganzer Körper spannte sich, die Panik, der Zorn, das völlige Ausgeliefertsein, es schnürte ihr den Atem ab, trieb sie über die Schwelle reiner Verzweiflung hinaus in einen Zustand, in dem nur noch Instinkt zählte.
Und dann biss sie zu.
Mit aller Kraft riss Isa den Kopf zur Seite und vergrub ihre Zähne tief in sein Handgelenk. Das Geräusch, das Zeke ausstieß, war mehr ein Knurren als ein Aufschrei, ein tierisches, wütendes Fauchen. Sein Griff lockerte sich für einen Sekundenbruchteil. Genug, damit Isa sich unter ihm wand und versuchte, sich zu befreien.
„Verdammt!" keuchte er. Seine andere Hand schoss hoch, packte grob ihr Kinn und zwang sie, den Biss zu lösen.
Blut tropfte auf ihren Hals. Warm. Echt.
„Du bist verdammt blutrünstig weißt du das?" spottete er, obwohl der Schmerz in seiner Stimme mitschwang. Er war wütend, das spürte sie. Und sie wusste: Es war ein Spiel mit dem Feuer.
Doch sie starrte ihn trotzdem an. Herausfordernd. Wild.
„Dann halt mich besser an der Kette," fauchte sie zurück.
Sein Blick flackerte – zwischen Zorn und etwas anderem, Dunklerem. Dann presste er sie mit noch mehr Gewicht zu Boden, sein Atem ging stoßweise. „Du weißt nicht, was du da sagst, Isa."
Aber sie wusste genau, was sie sagte.
Und sie wusste auch, dass sie ihn getroffen hatte, auf eine Weise, die ihn innerlich brennen ließ.
Er hielt noch immer ihren Kiefer fest, seine andere Hand zuckte in einer kleinen, schnellen Bewegung über ihrem Gesicht. Isa sah das glimmen seiner Finger und dann riss sie die Augen auf. Etwas raues legte sich um ihren Hals, unmittelbar danach spürte sie den Druck. Sie bekam noch Luft, doch irgend etwas war da um ihren Hals.

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No Way Out | Eine Julien Bam FF
FanfictionAls Isa in einer verlassenen Industriehalle aufwacht, wei? sie nicht, wie sie hierhergekommen ist. Doch sie ist nicht allein. Eine Gestalt mit brauner Kapuze, einem vermummten Gesicht und einer grotesken Brille tritt aus den Schatten. Der Sandmann...