„Dürfen wir dich dran erinnern, dass du auch noch eine Familie hast, die dich liebt und nur das Beste für dich will?"
Verächtlich schnaubte ich aus. „Ja, wow, eine tolle Familie sind wir. Ihr verbringt mehr Zeit mit euren Kollegen, als mit dieser „Familie". Meine Freunde kommen einer Familie so viel näher, als ihr Beide es tut!"
Ich wusste, dass es sie schmerzte das zu hören, aber es war die traurige Wahrheit.
„Und wenn ihr wirklich das Beste für mich wollen würdet, würdet ihr mich nicht zwingen von hier wegzuziehen und dass auch noch kurz vor meinem Senior Year! Wieso könnt ihr nicht noch dieses eine Jahr warten, bis ich fertig bin? Danach geh ich aufs College und ihr könnt machen, was auch immer ihr wollt!" Tränen der Wut und Verzweiflung hatten sich mittlerweile ihren Weg nach draußen gebahnt.
Eine Weile herrschte Stille, ehe Dad diese durchbrach. „Wir wissen, dass wir die letzten Jahre, nicht so für dich waren, wie wir es hätten sein sollen... Ein weiterer Grund wieso wir zurück nach Forks ziehen werden. Dort werden wir die Dinge alles etwas ruhiger angehen und uns auf das Wichtige konzentrieren: Die Familie und Freunde."„Ja, EURE Freunde, meine sind hier!"
Erkannte er nicht wie egoistisch es von ihm war?
„Wartet ein Jahr, BITTE! Mehr verlange ich doch gar nicht." Was sollte ich machen, damit sie auf mich hörten? Vor ihnen auf den Knien kriechen? Wenn es helfen würde, wäre ich auch dazu bereit.
„Schätzchen, das war ursprünglich mein Plan, aber nach der Sache mit Harry... habe ich erkannt, dass jeder Tag, den ich bzw. wir warten, ein Tag zu viel sein kann." Schmerz machte sich in Dad's Gesicht breit und auch mir versetze es einen Stich. Harry Clearwater. Er war einer von Dad's engsten Freunden aus der Heimat, bis er tragischerweise vor einigen Monat an einem Herzinfarkt gestorben ist. Für Dad ist eine Welt zusammengebrochen, als er den Anruf von Grams bekommen hat. So hatte ich ihn vorher noch nie erlebt. Dass er aufgrund der Arbeit und Kurzfristigkeit nicht bei der Beerdigung sein konnte, hatte ihm dann noch den Rest gegeben und setzte ihm bis heute sehr zu. Scheinbar mehr, als ich es vermutet habe. In meinem Kopf meldete sich eine leise Stimme zu Wort – mein schlechtes Gewissen – doch versuchte ich sie zu ignorieren.
„Schatz, dein Vater hat in der Vergangenheit immer so viel für uns getan, nun ist es Zeit, dass wir ihm etwas zurückgeben..." Eindringlich schaute Mom mir in die Augen und ich wusste, jeder weitere Protest wäre zwecklos gewesen. Die beiden hatten eine Entscheidung getroffen und ich musste sie hinnehmen, egal wie sehr es mir widerstrebte.
„Wann?"
„In drei Wochen."
James Morisson feat. Jessy J - UpDrei Wochen. 21 Tage. 504 Stunden. 30.240 Minuten. So viel Zeit sollte mir also noch bleiben, um meinem alten Leben Lebe wohl zu sagen. Bevor ich doch noch etwas sagen würde, was ich im Nachgang bereuen würde, erhob ich mich vom Tisch und ging nach oben. Diesen Kampf hatte ich verloren. Und alle weiteren Versuche diese Entscheidung zu verhindern, würden eh gegen die Wand fahren. Auf meinem Bett liegend fing ich an mir zu überlegen, was ich nun machen würde, wo mir nur noch drei Wochen in meinem Paradies blieben. Vielleicht sollte ich mich einfach weigern und nicht ins Flugzeug steigen, sie könnten mich ja schlecht zwingen... oder etwa doch? Vielleicht sollte ich mich solange bei Jenny verstecken, bis meine Eltern ohne mich nach Forks ziehen würden... dort würden sie mich mit Sicherheit auch NIEMALS erwarten – Ironie off.
Wie ich es auch drehte und wendete, ich fand einfach keinen Ausweg. Wie denn auch? Es gab schließlich keinen. Erschöpft vom vielen weinen, streiten und Kopf zerbrechen kämpfte ich mich von meinem Bett hoch und ging ins Badezimmer, wo ich mir ein Bad einließ. Es war zwar erst 16 Uhr, aber für mich war dieser Tag offiziell beendet. Mit meinem iPad bewaffnet, welches ich auf den Rand stellte, glitt ich langsam in das Wasser. Eine angenehme Wärme umgab mich, während ich meinen absoluten Wohlfühl-Film startete: Plötzlich Prinzessin. Zumindest solange der Film lief, schaffte ich es die Realität zu verdrängen. Kurz zuckte ich zusammen, als Mia erfuhr, dass sie nach Genovien ziehen sollte, doch war dies der einzige Rückschlag in einem sonst wunderbaren Film. Mittlerweile hatte ich die Badewanne gegen mein Bett eingetauscht und merkte während des zweiten Teils wie meine Augen immer schwerer wurden, ehe ich in den dringend nötigen Schlaf glitt.

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If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob Black
Fanfiction[...] Vertieft in meine Gedanken, nahm ich erst nach wenigen Sekunden eine Gestalt oben an der Klippe wahr. Sie war so weit weg, dass ich gerade mal erkennen konnte, dass es sich um einen Mann handeln musste, welcher ebenfalls auf das Meer schaute...
Lost in reality
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