Was für ein super Start in den Tag. Und es wurde nicht besser.
„Du bist gerade mal eine Woche weg und ich hab' schon jetzt das Gefühl, dass wir uns komplett entfernt haben..."
Die Trauer in seiner Stimme, versetzte mir einen Stich – er sollte sich nicht meinetwegen schlecht fühlen. Nicht David – einer der besten Menschen, die mir jemals begegnet sind.
„Sag doch sowas nicht! Wir müssen uns doch erstmal richtig eingrooven... Eine Fernbeziehung ist für uns Beide was komplett Neues." Ich wartete kurz ab, ob er sich dazu äußern wollte, doch blieb es am anderen Ende der Leitung weiterhin still, weshalb ich fortfuhr: „Es ist gerade alles nicht so einfach... Du bist wieder zurück an der Uni, bist mitten in der Klausurenphase und lernst den ganzen Tag. Ich habe Ferien, lebe in den Tag hinein und versuche Anschluss zu finden – unser Alltag ist gerade einfach total unterschiedlich, weshalb wir uns auch ständig verpassen... Ich habe in den letzten Tagen häufiger deine Mailbox gehört, als dich...", verbittert lachte ich auf. „Aber das wird auch nicht ewig so bleiben... oder zumindest werden wir lernen damit umzugehen... und versuchen uns so gut es eben geht, gegenseitig an unserem Leben teilhaben zu lassen..."
Ich hoffte ihn besänftigen zu können, doch Euphorie hörte sich anders an.
„Vielleicht hast du Recht.", er klang angestrengt, was mich weiter verunsicherte.
Stille.
Eine gefühlte Ewigkeit sagte keiner von uns etwas. Ich zögerte – sollte ich die folgende Frage wirklich stellen? Die Angst vor seiner möglichen Antwort war groß und doch musste ich es wissen.
„Bereust du es, dass wir die Beziehung nicht beendet haben?"
Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildetet und versuchte ihn runterzuschlucken.
„Nein, natürlich nicht!", kam es wie aus der Pistole geschossen. „Dafür liebe ich dich doch viel zu sehr!"
Mein Herz machte bei seinen Worten einen kleinen Hüpfer.
„Und bereust du es?", hakte nun auch er nach.
Für den Bruchteil einer Sekunde stockte ich. Wieso, um Himmels Willen, zögerte ich? War ich nun völlig verrückt?
„Nein, niemals.", brachte ich schnell heraus, ehe David etwas merken könnte.
„Dann bin ich ja froh..."
Seine Worte verunsicherten mich. Zweifelte er meine Gefühle etwa an? Hatte ich ihm dafür irgendeinen Grund gegeben? Nein! ‚Zumindest keinen von dem er wissen kann', meldete sich mein schlechtes Gewissen zu Wort. Ich versuchte es zu ignorieren und mich wieder auf das Telefonat zu konzentrieren.
„Bedrückt dich noch etwas? Irgendwas ist doch noch...", hakte ich weiter nach.
Ich kannte ihn mittlerweile so gut, dass ich manchmal das Gefühl hatte, ihn besser zu kennen, als mich selbst.
„Es ist einfach schwer... du fehlst mir so... und ich habe das Gefühl, dir geht es mit der Situation deutlich besser als mir... Du bist auf irgendwelchen Lagerfeuern und Partys... mit irgendwelchen Typen..."
Dass ich das nochmal erlebe: David war also tatsächlich eifersüchtig. Ich war überrascht, da ich ein derartiges Verhalten von ihm nicht kannte und es schmerzte mich sehr, dass er solche Empfindungen hatte. Eifersucht war ein fieses Gefühl und brachte die Menschen dazu, die unvorstellbarsten Dinge zu tun. Das sollte keineswegs auf David zutreffen!
„Schaaaatz... du weißt, dass das rein gar nichts zu bedeuten hat! Abgesehen davon sind das nicht ‚irgendwelche Typen', sondern meine Kindheitsfreunde... fast wie ganz viele Stephans..."

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If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob Black
Fanfiction[...] Vertieft in meine Gedanken, nahm ich erst nach wenigen Sekunden eine Gestalt oben an der Klippe wahr. Sie war so weit weg, dass ich gerade mal erkennen konnte, dass es sich um einen Mann handeln musste, welcher ebenfalls auf das Meer schaute...
One night with the Cullens
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