抖阴社区

Unwanted Reunion

Beginne am Anfang
                                    

„Wie viel Zeit willst du denn noch?", entgegnete er mir fast schon trotzig. Wow.

Langsam fing er an, mir auf die Nerven zu gehen. Ich hatte Mühe, nicht sofort etwas bissiges zu erwidern. Wieso musste ich mich eigentlich vor allem und jedem so dermaßen rechtfertigen? Schließlich war das immer noch meine Entscheidung - zählte das denn gar nicht? Ich hoffte, dass sie Jake wenigstens genauso bedrängten wie mich – das wäre zumindest ein kleiner Trost.

"Embry... manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit... vielleicht auch länger als gedacht... aber es ist, wie es ist... Was willst du von mir hören?", zum Ende hin nahm meine Stimme einen fast schon quengeligen Ton an.

Konnte dieses Gespräch nicht einfach jetzt enden? Bitte?

Doch da hatte ich die Rechnung ohne Embry gemacht, der heute ungewöhnlich erbarmungslos war und meine Einwände mal wieder überging.

"Die anderen wissen schon gar nicht mehr, wie du aussiehst... und besonders Emely vermisst dich wirklich sehr...und liegt uns damit fast täglich in den Ohren."

Er schüttelte seinen Kopf und konnte das kurze Grinsen, welches über sein Gesicht huschte, nicht unterdrücken.

Innerlich stöhnte ich auf. Wieso musste er nun auch noch die Emely-Karte spielen? Er wusste, dass ich mich ihr gegenüber schon schuldig genug fühlte. Schließlich hatte ich mich damals ohne einen Mucks aus dem Staub gemacht und all' ihre nachfolgenden Einladungen abgelehnt. Zu groß war die Gefahr, Jake über den Weg zu laufen. Und dabei sprachen wir hier von Emely, dem vermutlich nettesten Menschen auf der ganzen weiten Welt.

„Du kannst dich hier nicht ewig verkriechen, Ashley... Gib dir einen Ruck und komm morgen zum Lagerfeuer...", eindringlich lag sein Blick auf mir und brachte mich zum Hadern.

„Ich...", schwer atmete ich aus, „...ich kann nicht..." Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. „I-ich weiß wirklich nicht, was es ist, aber irgendwas löst Jake in mir aus... und... ehe ich das nicht unter Kontrolle bekomme, ist es nun mal besser, wenn ich ihm aus dem Weg gehe..."

Das war doch wirklich nicht so schwer zu begreifen, oder?

„Und was ist daran so schlimm?", Embry musterte mich fragend.

Ok, scheinbar doch.

„Hä?", kam es wenig elegant von mir, was ihn zum Grinsen brachte.

„Was ist so schlimm daran, dass er ‚etwas' in dir auslöst? Wieso wehrst du dich so entschlossen dagegen? Offensichtlich gibt es ja einen Grund dafür... Wieso lässt du es nicht einfach zu?", erwartungsvoll zog er seine Augenbrauen hoch, während er jede meiner Regungen beobachtete.

„Naja... es... es ist einfach falsch... weil... weil wir hier von Jake reden...", stammelte ich vor mich hin.

Seine Frage verunsicherte mich, insbesondere da ich keine wirklich klare Antwort auf diese hatte - dabei war sie überaus berechtigt. Mein Argument, dass ich mich erst kürzlich von David getrennt habe, schien nämlich niemand wirklich gelten zu lassen.

„Der gar nicht so übel ist, wie du denkst.", ergriff er nun Partei für seinen besten Freund.

Was zum Teufel sollte das jetzt? Seit wann verteidigte er Jake so rigoros? Ja, sie waren beste Freunde, aber jedes Mal, wenn ich in den letzten Wochen Dampf wegen ihm abgelassen habe, hatte Embry dies stillschweigend hingenommen. Vermutlich weil ihm ganz genau bewusst war, dass ich nichts als die Wahrheit sagte. Was hatte sich nun geändert?

Und abgesehen davon, wird er morgen gar nicht dabei sein.", fügte er vollkommen unerwartet hinzu.

Misstrauisch musterte ich Embry und analysierte seine gesamte Mimik und Gestik. Schließlich hatte Leah mir vorhin noch etwas ganz anderes gesagt oder zumindest mit keinem Wort erwähnt, dass mein quasi-Erzfeind nicht da sein würde. Wieso rückten sie erst jetzt mit dieser absolut entscheidenden Info raus?

If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt