„Irgendwelche erwähnenswerten Vorkommnisse?", fragte er nach und riss mich somit aus meinen Gedanken.
‚Einige, um genau zu sein', kommentierte eine Stimme in meinem Kopf die Situation, woraufhin ich mich ertappt fühlte.
„Nee, nee... nichts, was dich interessieren würde...", war alles, was ich als Antwort hervorbrachte.
Wow, Ashley. Noch weniger überzeugend ging es wohl nicht.
Ehe mein bester Freund hätte nachhaken können, beschloss ich das Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Am besten auf einen, bei dem Jake nicht direkt neben mir saß und meinen inneren Konflikt gegenüber Stephan somit nur noch weiter verstärkte.
„Du Stephan, ich ruf dich später an, ok? Ich bin gerade noch dabei mein Auto aus La Push abzuholen..."
„So schlimm also?", ich hörte ihn lachen und konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Es war schon mal schlimmer, keine Sorge."
„Da bin ich ja froh! Dann bis später, Crashley."
„Bis später, mein kleiner Eisblock."
Ich legte das Handy wieder in meinen Schoß und lehnte meinen Kopf gegen die Stütze, während ich ihn langsam zu Jake drehte. Nachdenklich schaute er mich an, ehe sein Blick sich wieder der Straße zuwandte.
„War das dein bester Freund?", fragte er nach.
„Ja genau, das war Stephan...", klärte ich ihn auf und blickte dabei gedankenverloren nach vorne.
Unzählige Erinnerungen von meinem besten Freund und mir blitzten auf und in diesem Moment wünschte ich mir, ihn hierzuhaben. Er fehlte mir.
„Erzähl mir was über ihn..."
Jakes Forderung überraschte mich. Verdutzt schaute ich ihn, woraufhin er auflachte.
„Echt jetzt?", fragte ich nach.
„Ja, echt jetzt... also... natürlich nur wenn du willst...", er machte eine kurze Pause, „aber... er scheint ja sehr wichtig für dich zu sein... und ich will, dass wir uns endlich besser kennenlernen... also... können wir doch einfach mal mit deinem besten Freund anfangen...", erklärte er schulterzuckend.
Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass Jake mit seinen Fragen keine Grenze überschritt oder unverschämt wurde. Er war bedacht und einfühlsam – so ganz anders, als die letzten Male – und machte den Eindruck, als würde es ihn ehrlich interessieren. Ich konnte es mir nicht erklären, doch ließ dieser Gedanke mein Herz einmal aufhüpfen.
„Tja... wo fange ich da am besten an?", überlegte ich laut, ehe ich versuchte das Phänomen Stephan in Worte zu fassen.
So berichtete ich von unserer ersten Begegnung in der Schule, seinen Eigenarten, seiner abgestumpften und manchmal kalten Art und davon, dass er einer der wunderbarsten Menschen war, die mir je begegnet sind. Wenn Stephan jemanden in sein Herz geschlossen hatte, dann vollkommen und bedingungslos. Und ich war eine der wenigen Personen, die dieses Privileg genießen durfte. Was war ich nicht für ein Glückspilz?
„Klingt nach 'nem guten Typen.", brachte Jake schließlich hervor und klang dabei weder ironisch, noch verbittert, sondern einfach nur aufrichtig.
Irgendwas an ihm war anders, doch konnte ich nicht festmachen was es war.
„Das ist er auch.", bestätigte ich ihn und bemerkte, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich, welches er erwiderte.
Für einen kurzen Momente kehrte wieder Ruhe ein, bis Jake sie erneut durchbrach.

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If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob Black
Fanfiction[...] Vertieft in meine Gedanken, nahm ich erst nach wenigen Sekunden eine Gestalt oben an der Klippe wahr. Sie war so weit weg, dass ich gerade mal erkennen konnte, dass es sich um einen Mann handeln musste, welcher ebenfalls auf das Meer schaute...
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