抖阴社区

Tell me something I don't know

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„Und würdest du mich auch einmal mit deinem Motorrad fahren lassen?", war das Erstbeste, was mir durch den Kopf schoss.

„Du meinst hinten mit drauf?", fragte er grinsend nach, als wäre nichts gewesen, wobei ich genau heraushören konnte, dass er mich und meine Frage nicht für ernst nahm.

Tss, was glaubte er? Nur weil ich ein Mädchen aus L.A. war? War es deshalb so abwegig, dass ich mich auf ein Motorrad setzte?

Ich fühlte mich herausgefordert, obwohl die Frage ursprünglich nicht ernst gemeint war: „Nein, ich meine, dass ich fahre."

Das Grinsen wich aus seinem Gesicht und wurde durch Falten auf seiner Stirn ersetzt.

„Hast du das denn schon mal gemacht?" – berechtigte Frage.

„Nö... aber das könnte ich dann ja lernen...", überlegte ich laut.

Ashley, was sollte das gerade werden? War ich völlig übergeschnappt? Als ob ich jemals wirklich selbst Motorrad fahren würde?!

Ich rechnete bereits damit, dass er mich belehren würde, doch entgegen meiner Erwartung, sagte er: „Ich mach dir einen Vorschlag: Du fährst mal bei mir mit... und wenn du danach immer noch von der Idee überzeugt bist und immer noch fahren willst... können wir ja weiterschauen..."

„Abgemacht!", grinste ich ihm entgegen, während ich innerlich vor Erleichterung ausatmete. Glück gehabt. Ich war dann doch lieber nur die Beifahrerin.

Für mein Gefühl viel zu schnell kamen wir vor dem Haus von Emely und Sam zum Stehen. Und auch wenn Jake bereits den Motor ausgeschaltet hat, machte ich keine Anstalten mich zu bewegen. Die wenigen Stunden Schlaf waren plötzlich mehr als nur spürbar und allein die Vorstellung mich jetzt in irgendeiner Form zu bewegen, strengte mich an.

Ob es Jake wohl stören würde, mich hier einfach so lange sitzen zu lassen, bis ich wieder lebensfähig war?

Kraftlos drehte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung, aus welcher er mir bereits entgegengrinste.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich hab' gerade ein Deja-Vu", lachte er auf. „Sag bloß, ich muss dich wieder raustragen?!"

Das war dann wohl der Tritt in den Hintern, den ich brauchte. Nochmal würde ich es sicher nicht so weit kommen lassen und mich von Jake durch die Gegend tragen lassen, weshalb ich all' meine Kraftreserven zusammennahm.

„Nee, nee, passt schon.", fiepste ich peinlich berührt und hoffte nicht wieder rot anzulaufen.

Mit einem nervösen Lachen versuchte ich meine Unsicherheit zu überspielen und dabei krampfhaft den Gurt zu öffnen. Doch war das Schicksal mal wieder nicht auf meiner Seite, sodass der Verschluss hakte. Wieso immer genau dann, wenn man es wirklich am wenigsten gebrauchen konnte?

„Warte, ich helfe dir... der klemmt immer ein bisschen..."

Bevor ich hätte protestieren können, lagen Jakes Hände bereits auf den meinen. Doch anstatt den Gurt zu öffnen, verharrten wir regungslos in der Position. Wie paralysiert starte ich auf unsere Hände, ehe die Stimme in meinem Innern mich wieder zur Besinnung brachte.

Erde an Ashley! So leicht lässt du dich nicht um den Finger wickeln! Los!

Schnell zog ich meine Hände weg, woraufhin er mich von dem Gurt befreite. Unsicher blickte ich in sein Gesicht, welches in diesem Moment unergründlich schien.

„Danke.", brachte ich mit heiserer Stimme hervor, ehe wir die Türen öffneten, ausstiegen und langsam zu meinem Auto gingen.

Ein leichtes Zittern durchzog dabei meine Hände, was ich auf die Nachwirkungen des gestrigen Abends schob.

If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt