„So, da wären wir...", kommentierte ich unnötigerweise die Situation, woraufhin Jake nickte.
„Sicher, dass du schon wieder fahren kannst?"
Ernsthaft? Diese Frage stellte er sich jetzt, wo wir schon hier waren?
„Passt schon...", antwortete ich verunsichert.
Was blieb mir jetzt auch anderes übrig?
Ich umklammerte bereits den Griff und wollte gerade die Tür öffnen, als Jake seine Hand dagegen lehnte. Verwirrt schaute ich zu ihm hoch.
Was sollte das werden?
„Wie wäre es noch mit einer Tasse Kaffee bei Sam und Emely? Das würde dir und deinem Kreislauf sicherlich gut tun...", schlug er unerwarteterweise vor.
„Ich weiß ja nicht Jake... ich will gerade einfach nur wieder in mein Bett... und-", weiter kam ich nicht.
„Nur eine Tasse, Ashley. Bitte. Für mein Gewissen.", unterbrach er mich.
Er schaute mir geradewegs in die Augen und ich hatte Mühe mich nicht in seinem Blick zu verlieren. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, als wäre die Zeit um uns herum stehen geblieben. Ich nahm nichts anderes wahr, außer ihn und seine Nähe, welche mich fast schon magisch anzog. Ich sammelte all' meine Kraft, um mich ihr zu entziehen und wieder etwas Abstand zwischen uns zu bringen.
Diese zwischenzeitlichen Kontrollverluste mussten langsam aufhören. Das war doch nicht normal!
Er wusste, er hatte gewonnen, als ich fragte: „Ist das für Emely denn überhaupt ok?"
Ein glückliches Lächeln zierte sein hübsches Gesicht, ehe er mich in der nächsten Sekunde an der Hand nahm und ohne eine Antwort in das Haus von Sam und Emely zog.
Das hieß das wohl ‚Ja'.
Ich hatte Mühe nicht über meine eigenen Füße zu stolpern, während ich versuchte mit ihm Schritt zu halten. Kraftlos ließ ich mich die Stufen der Veranda hochziehen, als ich plötzlich das übliche Stimmengewirr von drinnen wahrnahm. Kaum, dass wir den Raum betraten, verstummte es schlagartig, während alle Blicke nur auf eine Sache gerichtet waren: Unsere verschränkten Hände.
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Jared plötzlich aufschrie: „Haa, Embry ich hab's dir doch gesagt! Los, ich will meine fünf Mäuse!"
Genervt stöhnte Besagter auf und fing an in seiner Hosentasche rumzukramen.
Es dauerte ein wenig, bis ich begriff, was sich hier gerade abspielte und daraufhin Jake ruckartig meine Hand entzog. Mit schnellen Schritten marschierte ich zu dem Esstisch rüber, wo ich Jared den Fünfer vor der Nase wegschnappte.
„Eeeeey!", protestierte er und erinnerte mich dabei an ein kleines Kind, dem gerade ein Spielzeug weggenommen wurde.
„Worauf auch immer du gewettet hast, mein Lieber, lass dir gesagt sein: Nein!"
„Hä? Wie jetzt? Nein?"
Mit offenem Mund starrte Jared mich an, sodass ich noch ein paar nicht fertig gekaute Essensreste zu sehen bekam. Lecker.
„Einfach nein!", erklärte ich schulterzuckend und ließ mich auf einen der freien Stühle fallen. Mir fehlten heute definitiv die Kraft und die Geduld, um mich mit diesen Chaoten und ihrem Testosteron rumzuschlagen.
Doch lange wurde ich nicht verschont.
„Und wie habt ihr... ähm ich meine du geschlafen?", kam es unschuldig grinsend von keinem geringeren als Paul.
Angestrengt atmete ich aus und spürte wie meine Nasenlöcher sich dabei aufblähten. Hatte ich wirklich geglaubt, dass ich hier einfach in Frieden einen Kaffee trinken könnte und die Geschehnisse der Nacht nicht zur Sprache kommen würden? Was für ein lächerlicher Gedanke!
Es wunderte mich schon gar nicht mehr, dass die Jungs Bescheid wussten. Schließlich ist Jake gestern Nacht nicht zurückgekommen und hier sprachen sich die Dinge offenbar schneller rum, als bei Gossip Girl.
Aber nicht mit mir.
„Tief und fest.", säuselte ich, ehe ich ihm meinen Mittelfinger zusammen mit einem zuckersüßen Lächeln schenkte. „Ganz im Gegensatz zu euch, offensichtlich."
Prüfend glitt mein Blick über die Gruppe, bestehend aus Embry, Paul und Jared, welche allesamt vollkommen fertig aussahen. Geschah ihnen Recht, wenn sie so frech waren.
„Tja, es kommen halt nicht alle in den Genuss von einem gemütlichen Bett und süßen Kuscheleinheiten...", stichelte Jared weiter rum, ehe er sich einen kommentarlosen Schlag auf den Hinterkopf von Jake einfing.
„Hier, frisch von Emely zubereitet." mit einem Lächeln auf den Lippen, hielt er mir die Tasse entgegen, welche ich dankend annahm.
Wie aufs Stichwort betrat diese im nächsten Moment den Raum und kam freudestrahlend auf mich zu.
„Ashley, meine Süße, wie schön dich zu sehen."
Liebevoll wie immer beugte sie sich zu mir und drückte mich herzlich von hinten. Sie war einfach ein Schatz.
„Emely, es tut mir leid, dass wir dich jetzt schon wieder belagern... aber danke für den Kaffee, der rettet mir gerade wirklich mein Leben...", demonstrativ hob ich die Tasse hoch, ehe ich einen kräftigen Schluck nahm.
„Ach, so ein Quatsch, ich freue mich über jede Möglichkeit in der wir dich sehen können."
Ich bemerkte, wie sie Jake dabei liebevoll die Schulter tätschelte, während er mich zufrieden anschaute. Wieder hatte ich Gefühl, dass zwischen den Zeilen noch so viel mehr gesagt wurde, was ich einfach noch nicht verstand.
„Und ich verspreche, das wird jetzt auch wieder öfter vorkommen! Vielleicht sogar öfter als euch lieb ist.", verschwörerisch zwinkerte ich ihr zu.
„Och nö, dann komme ich nicht mehr...", mischte Paul sich mal wieder ungefragt ein.
„Umso besser für uns alle.", konterte Jake trocken, woraufhin alle in Gelächter ausbrachen.
„Das heißt, du ziehst Ashley ernsthaft mir vor?", theatralisch fasste sich Paul an die Brust und zog dabei ein schmerzverzerrtes Gesicht. An ihm ist wirklich ein großer Schauspieler verloren gegangen.
Automatisch wanderte mein Blick verstohlen zu Jake, der mir wieder mit einer unfassbaren Intensität direkt in die Augen schaute, ehe er antwortete.
„Immer."
***Ihr Lieben,
long time no read, ich weiß. Und so richtig kann ich es selbst noch nicht glauben, dass ich wieder zurück bin, aber so langsam tasten wir uns nun wieder zurück in die Geschichte. 🤗
In diesem Sinne: Welcome back!
Xoxo, Rose

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If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob Black
Fanfiction[...] Vertieft in meine Gedanken, nahm ich erst nach wenigen Sekunden eine Gestalt oben an der Klippe wahr. Sie war so weit weg, dass ich gerade mal erkennen konnte, dass es sich um einen Mann handeln musste, welcher ebenfalls auf das Meer schaute...
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